ZÜRICH. Die Neue Zürcher Zeitung hat sich für mehr Meinungsfreiheit in der deutschen Presselandschaft ausgesprochen. In seinem Beitrag „Ein seltsames Freiheitsverständnis“ fordert Heribert Seifert mehr Toleranz gegenüber der JUNGEN FREIHEIT.
Der Journalist kritisiert, daß Verfassungsschützer, Politiker, Wissenschaftler und „antifaschistische“ Rollkommandos permanent die Öffentlichkeit vor der Gefährlichkeit der JF warnen, ohne wirklich Belastendes aus dem Inhalt der Zeitung vorlegen zu können.
Provokationen aushalten
Als Beispiel führt Seifert den Politikwissenschaftler Wolfgang Gessenharter an, der in „raunenden Beiträgen“ die „Gefährlichkeit des so harmlos wirkenden Blatts“ geradezu beschwöre, nur weil die JF Carl Schmitt wertschätze. Diese Wertschätzung finde sich aber auch in „manch feinem Feuilleton“, ohne daß dieses deswegen als rechtsextrem gelte.
Die Bildung der öffentlichen Meinung und die Bedingung der Pressefreiheit verlange allerdings etwas mehr Anstrengung und die Bereitschaft, Provokationen auszuhalten. Dies sei der taz schließlich auch in ihren wilden Jahren entgegengebracht worden.