KONSTANZ. Die Universität Konstanz hat sich als erste deutsche Hochschule einem Gender Kodex verpflichtet. Sämtliche Bereiche von Forschung, Lehre, Personalrekrutierung, Finanz- und Ressourcenmanagement sollen damit durchgängig „geschlechtergerecht“ gestaltet werden.
„Mit dieser Selbstverpflichtung haben wir anspruchsvolle Standards in zehn Handlungsfelder festgeschrieben und so für alle Wissenschafts- und Verwaltungsbereiche eine verbindliche Handlungsgrundlage geschaffen“, erklärte die Prorektorin für Internationales und Gleichstellung, Katharina Holzinger.
Forschungsgelder für Gender-Themen
Der Gender Kodex sieht neben einem „ausgewogenen Geschlechterverhältnis“ in allen Gremien und Studiengängen der Universität eine gendergerechte Sprache und Gestaltung der Ordnungen, Satzungen und Dienstvereinbarungen vor. In der Forschung und Lehre sollen „Gender- und Diversity-Themen“ berücksichtigt werden. Zudem müssen Personal-, Sachmittel und Räume „geschlechtergerecht“ verteilt werden.
Eine Gleichstellungsverträglichkeitsprüfung („gender impact assessment“) überwacht die Umsetzung des Kodex. Nach Vorstellungen der Universitätsleitung soll „Gender Mainstreaming“ kontinuierlich zu einem „Gender- und Diversity-Management“ ausgebaut werden. „Langfristig vermeidet die Universität damit Entscheidungen, die kontraproduktive Wirkungen für Frauen oder für Männer haben – die neue Ungerechtigkeiten produzieren könnten“, sagte die zuständige Referentin für Gender Mainstreaming, Doris Hayn.
Der Gender Kodex wurde bereits im November 2010 vom Rektorat der Universität Konstanz und den Dekanen ihrer drei Sektionen verabschiedet. (cs)