BERLIN. Der SPD-Politiker Peer Steinbrück hat sich gegen den Parteiausschluß Thilo Sarrazins (SPD) ausgesprochen. Er sei gegen einen Ausschluß, weil dadurch dem breiten Publikum der falsche Eindruck vermittelt werde, die Partei wolle die Debatte loswerden.
„Das Echo zeigt aber, daß viele Bürger über Zuwanderung und vermurkste Integration reden wollen, auch in der SPD“, sagte der ehemalige Bundesfinanzminister im Interview mit der Bild-Zeitung.
Sarrazin mildert seine Aussagen ab
Die SPD stellte Thilo Sarrazin bereits den Ausschlußantrag zu. Dem früheren Bundesbankvorstand wird nun die Gelegenheit eingeräumt, sich binnen sechs Wochen zu äußern.
Unterdessen hat Sarrazin laut Welt am Sonntag einige Passagen seines Buches „Deutschland schafft sich ab“ abgemildert. Beispielsweise fügte er die Worte „auf lange Sicht“ in den Satz ein: „Demographisch stellt die enorme Fruchtbarkeit der muslimischen Migranten eine Bedrohung für das kulturelle und zivilisatorische Gleichgewicht im alternden Europa dar.“
Vollständig weg fiel in der 14. Auflage seines Buches der Satz: „So spielen bei Migranten aus dem Nahen Osten auch genetische Belastungen – bedingt durch die dort übliche Heirat zwischen Verwandten – eine erhebliche Rolle und sorgen für einen überdurchschnittlich hohen Anteil an verschiedenen Erbkrankheiten.“ (cs)