BERLIN. Die menschenrechtspolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, Erika Steinbach (CDU), hat vor wachsenden Übergriffen auf Christen in islamischen Ländern gewarnt. Das jüngste Attentat auf eine syrisch-katholische Kirche im Irak, das mehr als 50 Tote forderte, sei kein Einzelfall. „Dem religiösen Haß gegen Christen muß vehement Einhalt geboten werden“, forderte Steinbach.
Die hessische Bundestagsabgeordnete zeigte sich bestürzt über den Flüchtlingsstrom von Christen aus dem Irak. Habe dort deren Zahl vor zwanzig Jahren noch 1,4 Millionen Gläubige betragen, so lebten bei Ausbruch des Krieges 2003 noch 800.000 in dem Land. Inzwischen sei ihre Zahl noch einmal auf unter 200.000 Gläubige abgesunken, sorgte sich die CDU-Politikerin.
Problem nicht nur auf den Irak beschränkt
Aber nicht nur im Irak, auch in anderen islamischen Ländern ist die Situation für Christen gefährlich. „Angriffe auf und Morde an Christen in Indien, Pakistan, Iran, Nigeria und weiteren Staaten entsetzen uns seit langem“, hieß es in der Mittelung Steinbachs. Diese Staaten seien in der Pflicht, „das Leben und die Würde auch ihrer christlichen Minderheiten zu schützen“.
Darauf hinzuwirken sieht Steinbach als wichtige Aufgabe der schwarz-gelben Koalition: „Der Einsatz für das elementare Grund- und Menschenrecht der Religionsfreiheit für die Christen weltweit ist eines unserer wichtigsten Anliegen“, verdeutlichte Steinbach. (FA)
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