PODGORICA. Montenegro wirbt mit dem visafreien Zugang zur Europäischen Union (EU) gezielt um ausländische Investoren. Wie die Nachrichtenagentur AFP meldet, hat die Regierung in Podgorica am Montag die Einführung einer „wirtschaftlichen Staatsbürgerschaft“ beschlossen.
Damit soll Geschäftsleuten, die sich mit Investitionen in Höhe von mindestens 500.000 Euro in dem Balkanstaat engagieren, die montenegrinische Staatsangehörigkeit verliehen werden.
Dies könnte vor allem für Nicht-EU-Ausländer interessant sein, da die Union seit dem 19. Dezember 2009 den Visumszwang für Montenegro ebenso wie für Mazedonien und Serbien aufgehoben hat.
Kampf gegen organisierte Kriminalität
Wie AFP weiter berichtet, habe Montenegro bereits dem von der Justiz seines Landes gesuchten ehemaligen thailändischen Regierungschef Thaksin Shinawatra die Staatsangehörigkeit gewährt.
Er soll sich verpflichtet haben, in das Hotelgewerbe an der Adriaküste zu investieren. Auch der russische Milliardär Roman Abramowitsch soll demnach an einem montenegrinischen Paß interessiert sein.
Unterdessen hat die Fraktion der Grünen im Bundestag mit einer Kleinen Anfrage von der Bundesregierung Auskunft über die Visumpolitik der EU und den Kampf gegen organisierte Kriminalität und Korruption in den Balkanländern verlangt. (vo)