WAIBLINGEN. Auch in Zeiten ohne Fußball-Weltmeisterschaft muß ein „positiver und gemeinschaftsfördernder Patriotismus möglich“ sein. Dies hat die Junge Union im baden-württembergischen Rems-Murr-Kreis in einem Thesenpapier unter dem Motto „Mehr Patriotismus wagen“ gefordert.
Die Nachwuchsorganisation der Christdemokraten sieht gerade in einem gesunden und selbstbewußten Verhältnis zum eigenen Staat den Schlüssel zur Festigung der Demokratie sowie eine Voraussetzung für gelungene Integration.
„Damit sich aber die Migranten mit ihrer zukünftigen Heimat eines Tages identifizieren können, müssen die Regeln und Traditionen auch klar und selbstbewußt von den Deutschen gelebt werden“, heiß es in dem JU-Papier. Dazu gehöre auch ein „gutes und ausgeglichenes Geschichtsbewußtsein“.
Tag der Deutschen Einheit aufwerten
Die multikulturelle Gesellschaft habe dagegen zu einem „Nebeneinander in Parallelgesellschaften“ geführt. Dies liege zum einen an der „Verweigerung der Realität, daß Deutschland ein Einwanderungsland ist“, zum anderen an der falschen Vorstellung der Einwanderer, man könne in Deutschland leben, „ohne sich integrieren zu müssen“.
Zukünftige Einwanderungspolitik müsse vor allem die wirtschaftlichen Gegebenheiten berücksichtigen, fordert die Junge Union weiter. Der Verband spricht sich außerdem dafür aus, den Patriotismus mit Hilfe von Symbolen zu unterstreichen. Aus diesem Grund sollten öffentliche Gebäude ständig beflaggt und der Tag der Deutschen Einheit mit einer zentralen Feier in Berlin aufgewertet werden.
Mit ihrem „Ja zum Patriorismus“ verbindet die JU ein „Nein zu Nationalismus und Extremismus“; sie fordert deswegen, „ein Verbot der rechtsextremistischen NPD anzustreben“, und hält die Überwachung der verfassungsfeindlichen Gruppierungen in der Linkspartei für „weiterhin dringend notwendig“. (vo)