Ich muß zugeben, daß ich mit mir gehadert habe, als ich diese Woche nach einem Thema zum Bloggen suchte: Ist es denn heutzutage wirklich noch eine Kolumne wert, wenn ein Polizist von Migrantenkindern zusammengeschlagen wird?
Für die Polizei selbst war es zumindest nicht die Rede wert: Denn sie berichtete nicht über den Angriff auf den dreißigjährigen Bundespolizisten Carsten S. Dabei wurde dieser bereits am 30. März auf dem Bahnhof Wesel brutal zusammengeschlagen.
Weder die Polizei Wesel noch die Bundespolizei haben die Attacke öffentlich gemacht. Sie hielten es nicht „für wichtig genug“. Schließlich kämen Angriffe auf Polizisten sehr häufig vor. Erst diese Woche machte ein Spiegel Online-Bericht den Vorfall bekannt.
Wie ein Déjà-vu
Was geschah: Carsten S. spricht eine Gruppe Jugendlicher in einem Regionalexpreß an und weist sie auf das Rauchverbot hin. Es folgen Beleidigungen und schließlich der Überfall auf dem Bahnhof: Muhammed A. (16) und Cantekin E. (21) schlagen und treten den Polizeioberkommissar, so daß dieser schwere Verletzungen an Kopf, Unterleib und Hand erleidet und schließlich zusammenbricht.
Es ist wie ein Déjà-vu. Diese Geschichte kennt man doch schon. Es ist immer wieder dasselbe: Mal ist das Opfer ein Zivilcouragierter, mal ein Polizist. Aber der Täter, der ist so gut wie immer jung, männlich, südländisch.
Ihre Gewaltbereitschaft kennt keine Grenzen
Auch diesmal sind es junge Männer mit ausländischen Namen, die aggressiv auf Kritik antworten, keine Autorität akzeptieren und deren Gewaltbereitschaft keine Grenzen kennt. Auch die Tatsache, daß sie der Polizei bereits bestens als Gewalttäter bekannt sind und dennoch sofort wieder laufengelassen wurden, ist keine Neuigkeit.
Denn so läuft es doch immer: Sie handeln, der Rest zuckt resigniert mit den Schultern. Vielleicht, weil solche Meldungen schon zur Normalität geworden sind. Keiner fühlt sich verantwortlich, jeder fühlt sich machtlos.
Nur wird sich das Problem nicht von alleine lösen. Tut man nichts, wird es nur noch schlimmer. Denn es handelt sich hier um den berühmten Kampf um das Überleben des Stärkeren. Das Bittere daran ist, daß es in diesem Fall überhaupt keinen Kampf gibt. Vielmehr schauen ein Staat und ein Volk regungslos zu, wie sie ihn verlieren.