STOCKHOLM. Bei der Vergabe von Fördermitteln der Europäischen Union in Milliardenhöhe soll es in der Türkei zu zahlreichen Unregelmäßigkeiten gekommen sein. Dies geht aus einem Bericht des schwedischen Radiosenders SR hervor.
Dem Sender zufolge habe die islamische Regierungspartei AKP vor allem Gebiete mit ethnischen und religiösen Minderheiten von der Förderung ausgeschlossen. Statt dessen seien Gebiete mit einem hohen Anteil von AKP-Wählern bevorzugt worden.
EU will Vorwürfe überprüfen
In Gesprächen gaben die Vorsteher von Gemeinden mit starken assyrischen, jesidischen oder kurdischen Minderheiten an, keine oder nur geringe Fördergelder erhalten zu haben. Nach Schätzungen des Senders geht es dabei um eine Gesamtsumme von 7,35 Milliarden Euro seit dem Jahr 2004.
Die Europäische Kommission will nun die Vorwürfe des Senders überprüfen, gab der für die Türkei zuständige Referatsleiter Yngve Engström gegenüber der österreichischen Zeitung Money bekannt. (FA)