BERLIN. Staatsministerin Cornelia Piper (FDP) ist neue Koordinatorin für die deutsch-polnische Zusammenarbeit. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) ernannte die stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende am Dienstag mit sofortiger Wirkung zur neuen Beauftragten für die deutsch-polnische Zusammenarbeit.
Mit Piper solle die Koordinierung des Verhältnisses zu Polen unmittelbar bei der Bundesregierung und beim Bundesaußenminister angesiedelt werden. Die studierte Dolmetscherin für Polnisch und Russisch ist seit Oktober Staatsministerin im Auswärtigen Amt.
Der Vertrag der bisherigen Koordinatorin für die deutsch-polnische Zusammenarbeit, Gesine Schwan, war Ende September ausgelaufen. Westerwelle würdigte Schwans langjähriges Engagement um die deutsch-polnischen Beziehungen. Sie habe in ihrer Funktion wichtige Brücken gebaut und wesentlich zum gegenseitigen Verständnis und zu Versöhnung zwischen den beiden Nachbarn beigetragen, hieß es in einer Mitteilung des Auswärtigen Amtes.
Pipers Ernennung stößt in Polen auf positive Resonanz
Schwan hatte sich stets gegen eine Mitgliedschaft der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, im Stiftungsrat des Zentrums gegen Vertreibungen ausgesprochen. Kritikern galt die SPD-Politikerin als einseitige Interessensvertreterin Polens. Im Mai hatte Schwan zum zweiten Mal vergeblich für das Amt des Bundespräsidenten kandidiert.
In Polen wurde die Ernennung Pipers positiv aufgenommen. Die führende polnische Tageszeitung Rzeczpospolita hob Pipers Polnisch-Kenntnisse und ihren mehrmonatigen Aufenthalt 1980 in Warschau während ihres Studiums hervor. Zudem habe Piper betont, daß die Bürger der ehemaligen DDR den Polen viel zu verdanken hätten, so daß Blatt. (krk)