Gewalt sei keine Lösung, heißt es. Doch was ist, wenn der andere das nicht so sieht und auch sonst nicht gerade therapiewillig ist? Dann gibt man eben nach, man weiß ja schon Bescheid. Genußvoll pulverisiert der Regisseur Roland Emmerich in seinem neuen Katastrophenfilm „2012“ den Petersdom und so manche heilige Stätte – bis auf eine Ausnahme: „Wir haben Mekka bei der Zerstörung ausgelassen, sonst hätten sie eine Fatwa auf unseren Kopf ausgerufen“, zitiert der Focus. Ebenso hat nun der Düsseldorfer Droste-Verlag einen Roman über Ehrenmorde in muslimischen Familien aus dem Programm genommen, nachdem sich die Autorin einer Zensur verweigerte. Man wisse ja schließlich, „daß man Sätze oder Zeichnungen, die den Islam diffamieren, nicht veröffentlichen kann, ohne ein Sicherheitsrisiko einzugehen“, heißt es aus dem Verlag.
Tiefer und tiefer krümmt man sich heute – bloß niemanden provozieren, bloß keinen Anlaß zu weiteren Gewaltausbrüchen bieten – und glaubt ernsthaft, daß dadurch die Gewalt abnehmen würde. Merkt denn niemand, daß diese öffentlich zur Schau gestellte Schwäche überhaupt erst die größte Aufstachelung zur Gewalt darstellt? Mit den entsprechenden sozialen Folgen, die immer deutlicher werden. Gewalt soll keine Lösung sein? Wir erleben gerade die totale Negation dieses Satzes.