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Phänomen Lafontaine

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Nur drei Kilometer von meinem Elternhaus entfernt steht das Bauernhaus von Oskar Lafontaine. Seit rund 25 Jahren gibt dieser Mann in der saarländischen Politik den Ton an. Nachdem er jetzt bei der Landtagswahl für die Linkspartei 21,3 Prozent erringen konnte, ist zu vermuten, daß er bald auch wieder an der saarländischen Regierung beteiligt ist.

Dieser Mann ist wirklich ein Phänomen. Ist Gregor Gysi der geschliffene Redner, so ist Lafontaine der Typ, der „dem Volk aufs Maul schaut“ und dessen Sprache spricht. Ich kann mich noch gut erinnern an die Landtagswahl 1985, aus der Lafontaine erstmals als Ministerpräsident hervorging. Damals stand ich kurz vor dem Abitur und konnte auf den Schultaschen zahlreicher Mitschüler den in Dialekt verfaßten Werbeaufkleber („Mir wähle de Oskar“) sehen.

Extremismus auch im Westen salonfähig

Doch diesen kumpelhaften Typ, der trotz seiner linken Einstellung kein Kostverächter ist, darf man keinesfalls unterschätzen. Er ist der Mann, der den ehemaligen Machthabern der DDR nach mehrfachem Namenswechsel und mit Unterstützung der deutschen Medienlandschaft zu neuem Ansehen und jetzt wahrscheinlich auch zur Regierungsbeteiligung im Westen verholfen hat.

Es war ebenfalls ein gebürtiger Saarländer, der den Unrechtsstaat in Mitteldeutschland bis zur „Wende“ führte. Erich Honecker stammte aus Neunkirchen – ebenfalls nur wenige Kilometer von meinem Heimatort entfernt. Selbst noch im Jahr 1987 wurde er dort mit allen Ehren empfangen.

Offensichtlich können auch linksextremistische Positionen in unserem Land große Zustimmung erhalten, wenn nur ein populärer Repräsentant dafür gefunden werden kann. Die gestrige Wahl hat bewiesen, daß dieses Phänomen nicht nur auf die ehemalige DDR beschränkt bleibt. Oskar Lafontaine hat den Extremismus auch im Westen salonfähig gemacht.

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