HAMBURG. Der Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses, Sebastian Edathy (SPD), will die Verbreitung rechtsextremer Publikationen erschweren. Nach einer Meldung des Spiegels plädiert der SPD-Politiker für die Gründung einer „freiwilligen Selbstkontrolle“ (FSK) im Buchhandel, wie dies bereits bei Filmen und Computerspielen gehandhabt wird.
Durch die Einführung der FSK solle den Nationalsozialismus verherrlichende und volksverhetzende Literatur identifiziert und deren Verkauf verhindert werden. Edathys Vorstoß zielt vor allem auf den Verkauf von rechtsextremen Büchern durch Internethändler wie Amazon ab.
„Entfernung diskussionswürdiger Literatur ist nicht die richtige Antwort”
Gegen diesen hatte bereits im Mai die Gewerkschaft Verdi zum Boykott aufgerufen, da dort auch Publikationen des „Deutsche Stimme“-Verlages der NPD erhältlich sind.
Amazon reagierte auf Edathys Vorschlag jedoch eher ablehnend. „Wir glauben, daß die richtige Antwort auf diskussionswürdige Literatur nicht deren Entfernung ist, sondern mehr Diskussion“, hieß es in einer vom Spiegel zitierten Stellungnahme.
Insofern würden Kunden auch künftig Titel finden, „in denen unkritische und bedenkliche Inhalte bezüglich dem Nationalsozialismus geäußert werden“. Dies bedeute jedoch keine Sympathie von seiten Amazons für derartige Meinungen. (krk)