MARBURG. Mit einem von über dreihundert Personen unterzeichneten Appell setzt sich die Initiative „Für Freiheit und Selbstbestimmung“ gegen die heftige Kritik von seiten der Homosexuellen-Lobby am „Internationalen Kongreß für Psychotherapie und Seelsorge“ in Marburg zur Wehr.
Der hessische Landesverband von Bündnis 90/Die Grünen, der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) sowie verschiedene linksradikale Organisationen hatten Stadt und Universität Marburg aufgefordert, dem Kongreß keine Räume zur Verfügung zu stellen.
Begründet wird diese Forderung mit der Teilnahme von Referenten, die angeblich sogenannte „Umpolungsseminare“ für Homosexuelle anbieten.
Erheblicher Druck auf Veranstalter
Die Initiative „Für Freiheit und Selbstbestimmung“ wirft den Urhebern der Kampagne gegen den Kongreß vor, die Rede-, Wissenschafts- und Therapiefreiheit beschränken zu wollen. Auf die Veranstalter werde erheblicher Druck ausgeübt, bestimmte Referenten wieder auszuladen.
Laut der Initiative ist zudem damit zu rechnen, daß die in einem „feministischen und antifaschistischen Aktionsbündnis“ zusammengeschlossenen Gegner mit repressiven Mitteln gegen den Kongreß vorgehen werden.
Die Initiative verwiest in diesem Zusammenhang auf ähnliche Veranstaltungen in Graz und Bremen, die deswegen nur unter Polizeischutz hätten stattfinden können. Stadt und Universität Marburg dürften den „totalitären Bestrebungen der Lesben- und Schwulenverbände“ nicht nachgeben, sondern müßten den Kongreßteilnehmern den uneingeschränkten fachlichen Dialog ermöglichen.
Oberbürgermeister: Kongreß kann stattfinden
Zu den Erstunterzeichnern der Initiative „Für Freiheit und Selbstbestimmung“ gehören einige namhafte Professoren, darunter die Publizistin die Gabriele Kuby, die Philosophen Robert Spaemann und Harald Seubert sowie die Theologen Thomas Schirrmacher, Manfred Spieker, Peter Beyerhaus, Wolfgang Ockenfels und Günter R. Schmidt.
Der Marburger Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD) hatte sich in einer Stellungnahme zwar von Positionen distanziert, „die sich gegen homosexuelle Identitäten und Lebensweisen richten“, sah sich jedoch nicht veranlaßt, die Ausrichtung des Kongresses in der Stadthalle zu untersagen. (vo)
Der Aufruf „Für Freiheit und Selbstbestimmung“ kann im Internet unterzeichnet werden.