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Von Mönchen und Patrioten

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Wer die Enge seiner Heimat ermessen will, reise. Wer die Enge seiner Zeit ermessen will, studiere Geschichte.“ Kurt Tucholskys Empfehlung könnte als Leitmotiv der bereits im 41. Jahrgang monatlich erscheinenden Zeitschrift Damals dienen. Dem „Magazin für Geschichte und Kultur“ – so der Untertitel – kommt bei der populärwissenschaftlichen Darstellung komplexer historischer Zusammenhänge vor allem für den an Geschichte interessierten Laien in der Tat eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu.

So wird in der aktuellen April-Ausgabe unterhaltsam und auf eine schlüssige Weise als Titelthema die Geschichte des abendländischen Mönchtums beschrieben. Zwar liegen die antiken Ursprünge europäischer Mönchs- und Nonnengemeinschaften teilweise noch im Dunkel der Legenden und Erinnerungskonstruktionen, doch üben Klöster selbst in der heutigen Zeit immer noch eine seltsame Faszination aus – als Gegenbilder moderner Hektik, Bollwerke der christlichen Religion und Schatzhäuser von Kunst und Kultur.

Auch die europäische Kultur wurde über Jahrhunderte hinweg vom benediktinischen Mönchtum geprägt. Im Jahr 1964 ernannte Papst Paul VI. den heiligen Benedikt von Nursia, der gemeinsam mit seiner Schwester Scholastika als Schöpfer klösterlicher Gemeinschaften gilt, zum „Patron Europas“. Im Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal in Kärnten erzählt eine große Ausstellung anschaulich die Geschichte des abendländischen Mönchtums und der monastischen Verbände von den Anfängen bis heute.

Erstaunlich kritisch und weitgehend frei von der hierzulande üblichen politischen Korrektheit fällt dagegen Christoph Marx’ Beitrag „Das Wunder am Kap“ aus. Schonungslos prangert der Autor die Korruption und Unfähigkeit der in Südafrika herrschenden schwarzen ANC-Eliten an. Zwar habe nach dem Ende der „Apartheid“ zunächst alles „sehr gut ausgesehen“, doch bereits Mandelas Nachfolger Mbeki schlug eine „bizarren Kurs“ ein. Dieser gipfelte schließlich in der offiziellen Leugnung der Aids-Problematik, der Vertuschung einer überbordenden Gewaltkriminalität – jeden Tag werden in Südafrika durchschnittlich 50 Menschen ermordet, die Aufklärungsquote liegt bei einem Prozent, ein Drittel der Polizisten sind Analphabeten –, in rassistischen und fremdenfeindlichen Ausschreitungen gegen Weiße, Inder und asylsuchende Zimbabwer und in der Ausbreitung der Korruption bis in die Führungsschicht der politischen Klasse.

Einen bislang wenig beachteten Aspekt des Zweiten Weltkriegs beleuchtet der Historiker Rolf-Dieter Müller in seinem Beitrag „Ausländer an Hitlers Ostfront“. Am „Kreuzzug gegen den Bolschewismus“ beteiligten sich Millionen ausländische Freiwillige in den Reihen von Wehrmacht und Waffen-SS. Als europäische Patrioten zahlten sie im Kampf gegen den sowjetischen Kommunismus einen hohen Blutzoll, während die Überlebenden in ihren Heimatländern als „Verräter“ gebrandmarkt und oft genug zum Tod verurteilt wurden.

Anschrift: Konradin Medien. Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen. Das Einzelheft kostet 6,40 Euro, das Jahresabo 67,80 Euro (ermäßigt 47,70 Euro)

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