Viereckige Augen, von zigmillionen Klicks zittrige Hände und Wundstellen am Hinterteil: internetsüchtig? Hier erfährst Du, wie Du IRL (im realen Leben) zurechtkommst! Führe sorgfältig folgende Schritte durch: Schalte Deinen Computer und alles andere aus. Nimm in mehreren Stufen Kontakt mit deiner Außenwelt auf. Öffne ein Fenster und atme frische Luft. Kontrast und Helligkeit lassen sich nicht regeln, auch nicht die Lautstärke. Nimm alles so, wie es ist. Gehe einige Schritte durch die Wohnung. Schau, ob noch jemand da ist. Geh hin und sprich ihn an, eine Tastatur ist nicht erforderlich. Sei bitte vorsichtig, das ist kein Chat. Überlege vorher, was Du sagst – Beleidigungen können zu körperlichen Schäden führen! Nun verlasse das Haus. Schau Dich um, die Autos sind echt. Überquere die Straße erst, wenn sie frei ist – Du hast nur ein Leben, keine Neustarts, keine Heil-tränke! Solltest Du unterwegs Kindern begegnen, die immer "Papi, Papi!" rufen, so sind es wohl Deine eigenen. Wenn Dir die Namen wieder eingefallen sind, wirst Du Dich schnell an sie gewöhnen. Wieder zu Hause angekommen, setze Dich in einen Sessel. Prima, bald hast Du es geschafft. Nun lies mal ein Buch (wie ein Laptop, nur aus Papier). Ruf Deine Partnerin. Das ist die Spielfigur, die Dich zweifelnd anschaut. Versichere ihr, daß alles normal ist und Du Dich ändern willst. Erst wird Dir niemand glauben, halte durch. Verkaufe morgen Dein DSL-Modem und schaff Dir zum Beispiel ein Aquarium (wie Dein Bildschirmschoner) an. Du hast es geschafft, gratuliert Dein EROL STERN