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ZDF-Politbarometer: Mehrheit sieht Jüngere bei Rentenpolitik im Nachteil

ZDF-Politbarometer: Mehrheit sieht Jüngere bei Rentenpolitik im Nachteil

ZDF-Politbarometer: Mehrheit sieht Jüngere bei Rentenpolitik im Nachteil

Drei kleine Rentnerfiguren mit Gehstöcken und Rollator stehen auf einem Hunderteuroschein; die Szene symbolisiert die finanziellen Belastungen des Rentensystems für kommende Generationen. Seniorenfiguren auf einem Hunderteuroschein: 71 Prozent sehen die Rente als zu starke Last für Jüngere. Foto: picture alliance / Sascha Steinach/dpa-Zentralbild/dpa | Sascha Steinach
Drei kleine Rentnerfiguren mit Gehstöcken und Rollator stehen auf einem Hunderteuroschein; die Szene symbolisiert die finanziellen Belastungen des Rentensystems für kommende Generationen. Seniorenfiguren auf einem Hunderteuroschein: 71 Prozent sehen die Rente als zu starke Last für Jüngere. Foto: picture alliance / Sascha Steinach/dpa-Zentralbild/dpa | Sascha Steinach
Seniorenfiguren auf einem Hunderteuroschein: 71 Prozent sehen die Rente als zu starke Last für Jüngere. Foto: picture alliance / Sascha Steinach/dpa-Zentralbild/dpa | Sascha Steinach
ZDF-Politbarometer
 

Mehrheit sieht Jüngere bei Rentenpolitik im Nachteil

71 Prozent der Deutschen bewerten die Rentenpolitik als zu starke Last für Jüngere. Auch ältere Generationen sind dieser Meinung. Doch sind sie auch bereit, Konsequenzen daraus zu ziehen?
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BERLIN. Eine deutliche Mehrheit der Deutschen nimmt die Rentenpolitik der Bundesregierung als Nachteil für jüngere Jahrgänge wahr. Nach dem aktuellen ZDF-Politbarometer waren 71 Prozent der Befragten der Ansicht, die Rentenpolitik gehe grundsätzlich zu stark zu Lasten der jüngeren Generation, nur 23 Prozent sahen das nicht so. Besonders hoch war die Zustimmung bei den 18- bis 29jährigen, von denen 79 Prozent die Belastung der Jüngeren als zu stark einstuften. In der Gruppe der 30- bis 44jährigen sagten dies 76 Prozent, bei den 45- bis 59jährigen 67 Prozent und bei den über 60jährigen 62 Prozent.

Ausgelöst wurde die Debatte durch einen Gesetzentwurf der schwarz-roten Koalition, der vorsieht, das Rentenniveau bis 2031 unverändert zu lassen und dieses Niveau anschließend als Grundlage für die weitere Rentenberechnung zu nutzen. In der Bewertung dieses Plans war die Bevölkerung gespalten: 46 Prozent fänden es gut, wenn das Rentenniveau trotz hoher Kosten auch nach 2031 unverändert als Berechnungsbasis diente, 43 Prozent lehnten das angesichts der Folgekosten ab. Unter den 18- bis 34jährigen hielten 54 Prozent den Plan für nicht gut, in der Gruppe der 35- bis 59jährigen waren es 46 Prozent und bei den über 60jährigen 35 Prozent.

Auch innerhalb der Union gab es Konflikte über das Rentenpaket, etwa mit Blick auf Kritik der Nachwuchsorganisationen. Daß die Partei diesen Streit rasch beilegt, glaubten 46 Prozent der Befragten, während 51 Prozent eine baldige Einigung bezweifelten. Unter den Unionsanhängern rechneten zwei Drittel mit einer Verständigung, in der SPD-Anhängerschaft überwog dagegen die Skepsis.

Unzufriedenheit mit Bundesregierung wächst

Parallel verschlechterte sich die Beurteilung der Bundesregierung. 59 Prozent der Wahlberechtigten stellten der Koalition aus Union und SPD ein eher schlechtes Zeugnis aus, 37 Prozent bewerteten ihre Arbeit eher gut. Zugleich galten die beiden großen Regierungsparteien als intern zerstritten: 61 Prozent sahen die CDU in wichtigen politischen Fragen eher uneinig, 54 Prozent bescheinigten dies der SPD. Bei Grünen, AfD, Linkspartei und CSU fielen die Einschätzungen zur Geschlossenheit gemischter aus.

In der Frage nach den Präferenzen für eine Bundestagswahl am nächsten Sonntag lagen CDU und CSU mit 27 Prozent gleichauf mit der AfD. Die SPD blieb bei 14 Prozent, die Grünen kamen auf zwölf Prozent. Die Linkspartei lag bei neun Prozent, alle übrigen Parteien einschließlich BSW und FDP kamen zusammen auf elf Prozent, ohne daß eine davon die Marke von drei Prozent überschritt. Die Regierungskoalition besitzt in den Umfragen also keine gesicherte Mehrheit.

Pistorius bleibt beliebtester Politiker

Beim Politiker-Ranking nach Sympathie und Leistung führte weiterhin Verteidigungsminister Boris Pistorius die Rangliste an. Der Sozialdemokrat wurde auf der Skala von plus fünf bis minus fünf mit einem Durchschnitt von 1,7 bewertet. Mit deutlichem Abstand folgten Außenminister Johann Wadephul (CDU) mit 0,2, Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) mit 0,1 und Vizekanzler sowie Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) mit 0,0.

Dahinter lagen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) mit jeweils minus 0,4, Bundeskanzler Friedrich Merz mit minus 0,5, Katherina Reiche mit minus 0,7, Sahra Wagenknecht mit minus 2,1 und AfD-Co-Chefin Alice Weidel mit minus 2,2.

Zur außenpolitischen Ausrichtung der AfD sagten 62 Prozent der Befragten, die Partei habe eine zu große Nähe zu Rußland. 28 Prozent verneinten das. In der Anhängerschaft der AfD wiesen 87 Prozent den Vorwurf zurück, nur zehn Prozent sahen eine solche Nähe als gegeben an.

Die Daten für das Politbarometer erhob die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF zwischen dem 18. und 20. November 2025. Befragt wurden 1.207 nach Zufall ausgewählte Wahlberechtigte per Telefon und online, der Fehlerbereich lag je nach Anteilswert bei bis zu drei Prozentpunkten. (sv)

Seniorenfiguren auf einem Hunderteuroschein: 71 Prozent sehen die Rente als zu starke Last für Jüngere. Foto: picture alliance / Sascha Steinach/dpa-Zentralbild/dpa | Sascha Steinach
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