BERLIN. Das Erzbistum Berlin hat beschlossen, daß Kandidaten für die Wahl der Pfarrei- und Gemeinderäte künftig schriftlich bestätigen müssen, daß sie sich gegen „völkischen Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus, Demokratiefeindlichkeit oder gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ engagieren. „Mit diesem Beschluß liegt die Verantwortung dort, wo sie hingehört. Alle, die in Gremien des Bistums mitwirken möchten und sich zur Wahl stellen, bekennen sich aktiv zu den Werten unserer Kirche“, lobte die Vorsitzende des Diözesanrates, Karlies Abmeier.
Zudem unterwirft sich die Kirche weiter den Einschätzungen des deutschen Inlandsgeheimdienstes. So gilt die „Mitgliedschaft in Parteien oder Organisationen, die solche Positionen vertreten oder von Verfassungsschutzbehörden als gesichert extremistisch eingestuft sind“ als Ausschlußgrund für eine Kandidatur, wie das Erzbistum mitteilte, zu dem auch Teile Brandenburgs und Vorpommerns gehören.
Schikane gegen AfD-Mitglieder nimmt zu
Betroffen davon wären auch Mitglieder der Brandenburger AfD, die vom dortigen Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft wird. Allerdings liegt der Anteil der Katholiken in dem Bundesland bei weniger als drei Prozent. Die Katholische Kirche hatte ihr Vorgehen gegen Gläubige, die AfD wählen oder Mitglied der Partei sind, in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert. Diskussionen mit Politikern der AfD lehnt die Kirche ab und schikaniert Sympathisanten der Partei (JF berichtete). Zuletzt entschied auch das mit Steuergeld massiv geförderte katholische Kolpingwerk, AfD-Mitglieder auszuschließen (JF berichtete)
Zugleich kämpft die Kirche mit einer massiven Überalterung und Mitgliederschwund (JF berichtete). Im Bereich des Berliner Erzbistums etwa sind kaum noch mehr als sechs Prozent der Einwohner katholisch – mit sinkender Tendenz. (ho)






