WASHINGTON. Donald Trump hat als erster US-Präsident seit Jahrzehnten wieder einen syrischen Staatschef im Weißen Haus empfangen. Ausgerechnet Ahmed al-Scharaa, den islamistischen Übergangspräsidenten Syriens, der noch vor wenigen Monaten auf der US-Terrorliste stand.
Vor dem Weißen Haus feierten am Montag hunderte Syrer den Besuch. Doch der Empfang selbst verlief auffällig diskret: Trump empfing seinen Gast nicht an der Tür des West Wings, die Presse war ausgeschlossen. Al-Scharaa betrat das Gebäude durch einen Seiteneingang.
Lobende Worte für den Ex-Terroristen
„Das Weiße Haus wollte offenbar vermeiden, einen Mann öffentlich zu begrüßen, der Al-Qaida-Mitglied war“, erklärte der Nahostexperte Ahmad Scharawi. Fotos aus dem Oval Office veröffentlichte dann al-Scharaas eigenes Team. Trump lobte den Gast anschließend als „harten Typen“ und erklärte, Syrien könne „sehr erfolgreich“ werden. Trump hatte im Sommer sämtliche Sanktionen gegen das Land ausgesetzt, um, wie er sagte, dem zerstörten Land „eine Chance auf Wiederaufbau“ zu geben.
Al-Scharaa trat während seines Besuches auf Drängen Trumps der Anti-IS-Koalition bei, allerdings „ohne militärische Komponente“. Zugleich versucht Washington, Damaskus in die von Trump initiierten Abraham-Abkommen einzubinden. Al-Scharaa lehnte das jedoch mit Hinweis auf die israelische Besetzung der Golanhöhen ab. (rr)






