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Grüne Jugend: Mitglieder erheben schwere Mobbingvorwürfe gegen Jette Nietzard

Grüne Jugend: Mitglieder erheben schwere Mobbingvorwürfe gegen Jette Nietzard

Grüne Jugend: Mitglieder erheben schwere Mobbingvorwürfe gegen Jette Nietzard

Jette Nietzard, Co-Bundesvorsitzende der Grünen Jugend, beim Seilspringen am Rande des Bundeskongresses der Jugendorganisation. Bei der Versammlung soll ein neuer Vorstand gewählt werden. Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
Jette Nietzard, Co-Bundesvorsitzende der Grünen Jugend, beim Seilspringen am Rande des Bundeskongresses der Jugendorganisation. Bei der Versammlung soll ein neuer Vorstand gewählt werden. Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
Jette Nietzard, Co-Bundesvorsitzende der Grünen Jugend, beim Seilspringen am Rande des Bundeskongresses der Jugendorganisation. Bei der Versammlung soll ein neuer Vorstand gewählt werden. Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
Grüne Jugend
 

Mitglieder erheben schwere Mobbingvorwürfe gegen Jette Nietzard

Vor dem Bundeskongreß der Grünen Jugend gerät die scheidende Sprecherin Jette Nietzard unter massiven Druck. Mitglieder werfen ihr Machtmißbrauch und ein „Klima der Angst“ vor.
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BERLIN. Kurz vor Beginn des Bundeskongresses der Grünen Jugend sind schwere Vorwürfe gegen die scheidende Bundessprecherin Jette Nietzard laut geworden. Mitglieder der Nachwuchsorganisation werfen der 26jährigen Machtmißbrauch und Mobbing vor.

Nach einem Bericht des Spiegels soll Nietzard wiederholt innerparteiliche Kritiker angeschrien, eingeschüchtert und diffamiert haben. Mehrere Verantwortungsträger aus verschiedenen Landesverbänden, die anonym bleiben wollen, sprechen von einem „Klima der Angst“.

Menschen, die als Bedrohung für die Machtstrukturen innerhalb der Organisation wahrgenommen worden seien, hätten Diffamierung erlebt, so ein Funktionär. Konflikte seien absichtlich eskaliert, persönliche Probleme politisch instrumentalisiert worden. Ein Insider beschreibt das Verhalten der scheidenden Bundessprecherin mit den Worten: „Man könnte das mit Schulhofmobbing vergleichen.“

Nietzard soll Gegenkandidaten aufgebaut haben

Nietzard selbst dementierte die Vorwürfe gegenüber dem Spiegel nicht. Sie erklärte, sie wünsche sich, daß die Anschuldigungen von einer unabhängigen Ombudsstelle überprüft werden. „Wenn ich mich falsch verhalten habe, sollte ich die Konsequenzen tragen“, schrieb sie. Zugleich kritisierte sie, daß die internen Konflikte an die Medien weitergegeben worden seien. Das sei ihrer Ansicht nach „ausschließlich eine Form der Diffamierung“.

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Wie das Magazin weiter berichtet, hatte sich der zehnköpfige erweiterte Bundesvorstand der Grünen Jugend bereits am 30. Mai in einer Online-Krisensitzung mit den Spannungen innerhalb der Führung befaßt. Die Mehrheit des Gremiums votierte demnach gegen eine weitere Zusammenarbeit mit Nietzard. Eine Woche später sprach sich die Mehrheit des Bundesvorstands für eine zweite Amtszeit des zweiten Bundessprechers Jakob Blasel aus.

Daraufhin habe Nietzard, so die Darstellung aus Vorstandskreisen, als Reaktion den bisherigen Beisitzer Luis Bobga als Gegenkandidaten gegen Blasel aufgebaut. Dieser interne Machtkampf führte dazu, daß Blasel schließlich seine Kandidatur zurückzog. Beobachter innerhalb der Organisation sprechen von einer „Spaltung“ der Grünen Jugend und einer Atmosphäre, die seit Monaten „von Mißtrauen und Intrigen“ geprägt sei.

Nietzard wies die Anschuldigung, sie habe Bobga zur Kandidatur gedrängt, als „falsch und haltlos“ zurück. Auch Bobga selbst dementierte die Darstellung: „Ich habe mich eigenständig dazu entschieden, als Bundessprecher zu kandidieren“, sagte er dem Magazin. Trotz der Dementis zeigen sich viele Mitglieder enttäuscht über den Zustand der Organisation. In internen Chats und Foren wird über den Umgangston an der Spitze und die mangelnde Transparenz in Entscheidungsprozessen diskutiert. (rr)

Jette Nietzard, Co-Bundesvorsitzende der Grünen Jugend, beim Seilspringen am Rande des Bundeskongresses der Jugendorganisation. Bei der Versammlung soll ein neuer Vorstand gewählt werden. Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
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