JERUSALEM. Israel hat mehrere Schiffe der Gaza-Flottille gestoppt – an Bord befand sich auch die schwedische Ex-Klima-Aktivistin Greta Thunberg. Die 22jährige wurde von israelischen Soldaten abgeführt, sei jedoch „sicher und gesund“, teilte das Außenministerium am Mittwochabend auf der Plattform X mit.
In einem veröffentlichten Video ist Thunberg umringt von Soldaten zu sehen – einer reicht ihr eine Wasserflasche. Die sogenannte „Global Sumud Flotilla“ war Ende August von Barcelona aus gestartet. Über 40 Boote mit rund 500 Teilnehmern wollten die israelische Blockade des Gazastreifens durchbrechen und Hilfsgüter anlanden.
Die Flotte kam nach eigenen Angaben bis auf 70 bis 80 Seemeilen an den Gazastreifen heran, ehe die israelische Marine eingriff. Jerusalem erklärte, die Hilfsgüter könnten in anderen Häfen entladen und von dort weitertransportiert werden. Die Segler hätten dies abgelehnt, weil es ihnen nicht um humanitäre Hilfe, sondern um eine politische Provokation gehe. Zudem, so die Regierung, seien Unterlagen gefunden worden, die eine Beteiligung der Hamas belegten.
🇵🇸🇮🇱 | Así ha sido la detención de Greta Thunberg después de que Israel haya interceptado la flotilla con ayuda para Gaza:
pic.twitter.com/7KeS9lXtej— Alerta News 24 (@AlertaNews24) October 1, 2025
Greta Thunberg legte leitende Funktion nieder
Auf der „Global Sumud Flotilla“ (GSF), einem multinationalen Konvoi von dutzenden Schiffen, kam es zuletzt zu schweren Spannungen. Auslöser war der Streit um die Teilnahme von Mitgliedern der LGBTQ-Community (die JF berichtete). Der Koordinator der Flottille, Khaled Boujemâa, trat bereits Mitte September zurück – aus Protest gegen die Präsenz des als „queer“ auftretenden Saif Ayadi. Auch andere bekannte Figuren wie Mariem Meftah und der Moderator Samir Elwafi kritisierten, daß mit einer „kulturell progressiven Agenda“ das eigentliche Ziel verwässert werde.
In der Folge legte auch Greta Thunberg ihre Leitungsfunktion nieder. Sie erklärte laut der italienischen Zeitung Il Manifesto, sie wolle nur noch als Freiwillige mitwirken und kritisierte, daß die Führung zu viel über interne Querelen und zu wenig über den „Genozid in Palästina“ spreche. Der Journalist Yosef Omar kündigte ebenfalls seinen Austritt an, nachdem sein „sensationalistischer Stil“ andere Teilnehmer gegen ihn aufgebracht hatte. (rr)