BERLIN. Der Trend, daß die AfD stärker ist als CDU und CSU, hat sich in der neuen Insa-Umfrage fortgesetzt. Nachdem sie mit 26 Prozent bei diesem Meinungsforschungsinstitut vor drei Tagen das erste Mal überhaupt vor der Union (25 Prozent) gelandet war (die JF berichtete), hat sie ihren Vorsprung nun auf anderthalb Punkte ausgebaut. Sie liegt weiter bei 26 Prozent, während die Kanzlerpartei auf 24,5 Prozent abrutscht.
Die SPD verliert ebenfalls einen halben Prozentpunkt und erreicht 14,5 Prozent. Damit kommen die Koalitionspartner insgesamt nur noch auf 39 Prozent. So schwach wurden die einst beiden großen Volksparteien gemeinsam noch nie gemessen. Bei der Bundestagswahl vor knapp sieben Monaten erreichten sie noch 44,9 Prozent (CDU/CSU: 28,5 Prozent | SPD: 16,4 Prozent). INSA-Chef Hermann Binkert sagte gegenüber der Bild-Zeitung mit Blick auf den Kanzler: „Friedrich Merz steht vor der schwierigen Aufgabe, den Trend zu drehen. Olaf Scholz ist daran gescheitert.“

AfD-Chefin acht Plätze vor Merz
Die Grünen verharren bei elf Prozent und werden von den Linken überholt (11,5 Prozent, plus 0,5). Das BSW mit unverändert vier Prozent und die FDP mit 3,5 (plus 0,5) würden erneut den Einzug in den Bundestag verpassen. Sonstige Parteien erreichen nach wie vor fünf Prozent.
Auch der Kanzler als Person befindet sich in einer Stimmungskrise: Merz rutscht im Politiker-Ranking vom 14. auf den 18. und damit drittletzten Rang ab. Direkt hinter ihm liegt AfD-Co-Chef Tino Chrupalla, die rote Laterne trägt der Unions-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn (CDU). Die zweite AfD-Vorsitzende Alice Weidel (46) verbessert sich dagegen auf Platz 10. Damit steht die Oppositionsführerin so gut wie nie zuvor da – und liegt damit acht Plätze vor dem Kanzler.
Vorn liegt weiter Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vor NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und CSU-Chef Markus Söder. (fh)