WASHINGTON. Eine Umfrage unter Wählern von Donald Trump hat gezeigt: Die Unterstützung für einen US-Militärschlag gegen den Iran ist überwältigend – vor allem im Lager der „MAGA-Republikaner“ (MAGA: „Make America great again“). Während der US-Präsident sich öffentlich alle Optionen offenhält, scheint ein US-Angriff kurz bevorzustehen.
Laut einer exklusiven Erhebung des Instituts J.L. Partners für die New York Post sprechen sich 65 Prozent der MAGA-Anhänger für Luftschläge auf iranische Militäranlagen und Infrastruktur aus. Nur 19 Prozent sind dagegen. Selbst unter traditionell-konservativen Republikanern liegt die Zustimmung mit 51 Prozent deutlich über der Ablehnung (28 Prozent).
In der republikanischen Wählerschaft insgesamt befürworten 58 Prozent ein militärisches Vorgehen gegen das Mullah-Regime in Teheran. „Diese Umfrage zeigt: Die republikanische Basis unterstützt entschiedenes amerikanisches und israelisches Handeln gegen den Iran“, erklärte J.L. Partners-Mitgründer James Johnson. Vor allem im MAGA-Lager ist die Identifikation mit dem jüdischen Staat groß. 67 Prozent sehen Israels Krieg als auch den ihren.
Der Streit im MAGA-Lager scheint vorbei
Die Umfrage unter den Wählern kommt für Trump genau zur rechten Zeit. Konservative Persönlichkeiten wie Tucker Carlson, Steve Bannon oder Marjorie Taylor Greene warnten in den vergangenen Tagen offen vor einem neuen Krieg – von Grabenkämpfen im MAGA-Lager und einer schwierigen Situation für den US-Präsidenten war daraufhin die Rede. Trump reagierte scharf, nannte Carlson „verrückt“ und stellte klar: „Meine Unterstützer wollen nicht, daß der Iran eine Atombombe hat.“ Auch diese Aussage kann Trump mit der Umfrage belegen: 73 Prozent der Amerikaner – quer durch alle Lager – halten einen nuklear bewaffneten Iran für „nicht hinnehmbar“.
Carlson habe sich in der Zwischenzeit telefonisch bei Trump entschuldigt. Auch Bannon ruderte mit seiner Kritik zurück und sagte voraus, daß sich der Großteil der MAGA-Bewegung trotz seiner Einwände letztlich Trump anschließen werde, sollte er sich zu einem Angriff auf den Iran entschließen.
Steht ein Angriff unmittelbar bevor?
Hinter den Kulissen hat sich Washington offenbar bereits dafür positioniert. Laut Bloomberg haben führende Kräfte in mehreren Bundesbehörden mit konkreten Vorbereitungen auf einen Angriff begonnen. Auch das Wall Street Journal berichtet, daß Trump am Dienstagabend gegenüber Beratern signalisiert habe, dem Einsatz bereits zugestimmt zu haben – der endgültige Befehl stehe jedoch noch aus. Man wolle Teheran die Gelegenheit geben, diplomatisch zu kapitulieren.
Trump selbst vor Reportern: „Ich habe Ideen, was zu tun ist“, doch die Entscheidung wolle er „eine Sekunde vor der Ausführung“ treffen. Die Lage sei zu unbeständig, um sich festzulegen. Auf die Frage, ob ein Angriff unmittelbar bevorstehe, wich er aus: „Niemand weiß, was ich tun werde.“ (rr)