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Auch Verfassungsschutz eingeschaltet: „NSDABI“: Übler Abitur-Scherz ruft Staatsanwaltschaft auf den Plan

Auch Verfassungsschutz eingeschaltet: „NSDABI“: Übler Abitur-Scherz ruft Staatsanwaltschaft auf den Plan

Auch Verfassungsschutz eingeschaltet: „NSDABI“: Übler Abitur-Scherz ruft Staatsanwaltschaft auf den Plan

NSDABI: Die Liebigschule in Gießen wird von einem Abiturskandal erschüttert.
NSDABI: Die Liebigschule in Gießen wird von einem Abiturskandal erschüttert.
Die Liebigschule in Gießen wird von einem Abiturskandal erschüttert.
Auch Verfassungsschutz eingeschaltet
 

„NSDABI“: Übler Abitur-Scherz ruft Staatsanwaltschaft auf den Plan

Für das Motto des diesjährigen Abiturs wählte ein Abschlußjahrgang in Gießen mehrheitlich das Motto: „NSDABI – Verbrennt den Duden“. Nun sind zahlreiche Behörden eingeschaltet, um die Täter zu bestrafen.
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GIESSEN. Die Wahl des Abiturmottos „NSDABI – Verbrennt den Duden“ hat im hessischen Gießen für Empörung gesorgt. Inzwischen haben sich Schulleitung, Polizei, Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz in den Fall eingeschaltet. Die Ermittler riefen auch Organisationen im „Kampf gegen Rechts“ zu Hilfe.

Bei einer Online-Abstimmung unter den Abiturienten der Liebigschule hatte die offenbar an die NSDAP erinnern sollende Formulierung die meisten Stimmen bekommen. Die Polizei teilte mit, man nehme die Vorfälle „sehr ernst“ und ermittle wegen des Anfangsverdachts der Volksverhetzung gegen unbekannt. Es sei von Amts wegen eine Strafanzeige gefertigt worden.

Auch die Staatsanwaltschaft Gießen meldete sich zu Wort. Man habe Kenntnisse von den Vorfällen und werde nach Vorlage der Akten prüfen, ob eine strafrechtliche Relevanz vorliege.

Schulleitung informiert Polizei über „NSDABI“

Bekannt geworden war der Fall, weil Mitglieder des Abiturkomitees die Schulleitung einschalteten, nachdem sich eine Mehrheit für das Motto entschieden hatte. Die Abstimmung wurde sofort offline genommen, und die Schule warf den Abiturienten in einem Beitrag auf ihrer Webseite öffentlich vor, „antisemitische, rassistische und diskriminierende Ideen geäußert und ebenfalls anonym mehrfach positiv bewertet“ zu haben.

Zunächst rief die Schulleitung den gesamten Jahrgang zusammen, um den „NSDABI“-Vorfall „in aller Deutlichkeit zu mißbilligen und klar Stellung gegen diese demokratiefeindlichen Gedanken zu beziehen“. Außerdem habe man neben den Ermittlern sofort die Organisationen „Hessen gegen Hetze“ und DEXT (Demokratieförderung und Extremismusprävention) hinzugezogen.

Polizei meldet Vorfall dem Verfassungsschutz

Die Schulleitung dankte „ausdrücklich“ jenen Schülern, die sie auf die Vorkommnisse aufmerksam gemacht hätten. „Sie haben eine vorbildliche Haltung gezeigt, die ein starkes moralisches Bewußtsein ausdrückt.“ Denn: „In unserer Schulgemeinde haben Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung keinen Platz. Hierfür stehen wir gemeinsam ein!“

Die Polizei wiederum erklärte, neben den sofort eingeleiteten Ermittlungen habe man auch die Stadt Gießen informiert, mit der man nun „im engen Austausch“ stehe. Auch der Inlandsgeheimdienst wurde auf den „NSDABI“-Fall angesetzt: „Wir prüfen aktuell zusammen mit dem Landesamt für Verfassungsschutz und den Beteiligten, ob beispielsweise ein erweitertes Präventionsangebot zielführend ist.“ (fh)

Die Liebigschule in Gießen wird von einem Abiturskandal erschüttert.
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