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Beide stehen bei 24 Prozent: So reagiert die Union auf das historische AfD-Umfragehoch

Beide stehen bei 24 Prozent: So reagiert die Union auf das historische AfD-Umfragehoch

Beide stehen bei 24 Prozent: So reagiert die Union auf das historische AfD-Umfragehoch

Friedrich Merz (CDU), Unions-Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl am 23.02.2025, kommt zu einer Wahlkampfveranstaltung der CDU ins Darmstadtium. Nachdenken über die AfD?
Friedrich Merz (CDU), Unions-Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl am 23.02.2025, kommt zu einer Wahlkampfveranstaltung der CDU ins Darmstadtium. Nachdenken über die AfD?
CDU-Chef-Merz: Viele in der Partei setzen ihre Hoffnung weiter auf ihn. Foto: picture alliance/dpa | Boris Roessler
Beide stehen bei 24 Prozent
 

So reagiert die Union auf das historische AfD-Umfragehoch

Das Umfragehoch der AfD sorgt bei der Unionsführung für Sorgenfalten auf der Stirn. Während viele auf den Koalitionsvertrag setzen, der den versprochenen „Politikwechsel“ bringe, machen andere Trump und Putin verantwortlich. Auch SPD-Chefin Esken meldet sich.
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BERLIN. Das Umfragehoch der AfD, die erstmals so stark gemessen wurde wie die Union, hat bei CDU und CSU gemischte Reaktionen ausgelöst. „Die Umfragewerte sind bitter. Sie zeigen, daß es jetzt nicht nur auf einen guten Koalitionsvertrag ankommt, sondern vor allem auf die Taten der neuen Regierung. Es darf kein ‚Weiter-so‘ geben“, sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann der Bild-Zeitung.

Wirr dagegen äußerte sich CSU-Generalsekretär Martin Huber. Angesprochen auf das Umfragehoch der AfD verwies er auf die Präsidenten Rußlands und der USA. „Trump stürzt mit seinen Zöllen die Weltwirtschaft in eine Krise, und die AfD ist ihm treu ergeben. Wer AfD wählt, wählt Trump und Putin“, ereiferte sich der Politiker. Seine Parteikollegin Dorothea Bär zeigte sich sicher, daß die Umfragewerte wieder steigen würden, wenn die Union erst regiere. „Umfrageergebnisse als Untergangsszenarien zu deuten, ist Unsinn“, sagte Bär.

„Der Frust nach dreieinhalb Jahren Ampel-Chaos ist riesig“

Nachdenklicher zeigte sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries. „Eine echte Asylwende, eine Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, die auf Leistung und Wachstum setzt und eine umfassende Staatsmodernisierung müssen jetzt kommen“, sagte er dem Handelsblatt. Die Bürger hätten einen klaren „Politikwechsel“ gewählt. „Der Frust nach dreieinhalb Jahren Ampel-Chaos ist riesig und die Erwartungshaltung an die Union verständlicherweise hoch“, betonte de Vries und zeigte sich sicher, daß Friedrich Merz, sollte er erst Kanzler sein, die in ihn gesetzten Hoffnungen erfüllen werde.

Auch bei der SPD gab man sich zerknirscht über die hohen AfD-Werte. Parteichefin Saskia Esken, die für ein Ministeramt gehandelt wird, sagte: „Um die AfD wieder kleiner zu machen, kommt es darauf an, dass wir jetzt liefern. Daß wir einen Koalitionsvertrag aufschreiben, uns Vorhaben vornehmen, die wir auch erfüllen können.“ Die SPD werde dafür sorgen, „daß die Daseinsvorsorge wieder verläßlich den Menschen auch zur Seite steht, daß sie Sicherheit haben, auch was ihre Arbeitsplätze anbelangt. Und dann werden wir es auch schaffen“, sagte sie mit Blick auf die hohen AfD-Werte.

Jubelstimmung bei der AfD

Bei der AfD selbst herrscht dagegen Feierlaune. „Die Bürger wollen keine weitere Linksregierung, in der sich CDU/CSU die Politik von SPD und Grünen diktieren lassen“, schrieb Parteichefin Alice Weidel auf X.

Mecklenburg-Vorpommerns AfD-Landeschef Leif-Erik Holm macht Merz für das Absacken der Unionswerte verantwortlich „Sein Komplett-Einknicken vor der SPD zeigt den Bürgern, dass es Merz nicht um die notwendigen Reformen geht, sondern allein um seinen Einzug ins Kanzleramt. Und das freut uns natürlich“, sagte er der Bild.

Hintergrund ist eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa, bei der AfD und Union auf jeweils 24 Prozent kommen. Für die AfD ist es der höchste bisher vom Institut gemessene Wert.

Sonntagsfrage der Meinungsforschungsinstituts Insa. Grafik. JF

(ho)

CDU-Chef-Merz: Viele in der Partei setzen ihre Hoffnung weiter auf ihn. Foto: picture alliance/dpa | Boris Roessler
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