BERLIN. Die ARD hat den Komiker Bernhard Hoëcker vorübergehend aus dem Programm genommen, nachdem er in sozialen Medien seine Unterstützung für die Grünen geäußert hatte. Damit unterliegt er einer Regelung, die bereits andere Prominente betroffen hat.
Bekannt aus der TV-Show „Switch“ und als Teamkapitän bei „Wer weiß denn sowas?“, wurde Hoëcker aufgrund eines Social-Media-Beitrags, in dem er Wahlwerbung machte, von der ARD kurzfristig aus dem Programm genommen. Statt der geplanten Sendung strahlte Das Erste am Freitag ersatzweise „Gefragt, gejagt“ aus.
Laut den ARD-Regularien dürfen „programmprägende Persönlichkeiten“, die sich aktiv am Wahlkampf beteiligen, in den letzten sechs Wochen vor einer Wahl nicht auftreten oder Sendezeit erhalten.
Hoëcker nicht der einzig Betroffene
Ein ähnlicher Fall ereignete sich vor rund anderthalb Wochen beim ZDF: Der Moderator und Kabarettist Max Uthoff durfte nicht in der Sendung „Die Anstalt“ auftreten, nachdem er sich für die Partei Die Linke ausgesprochen hatte. Das ZDF verfolgt hier eine vergleichbare Richtlinie zur ARD.
Diese Regelungen sollen die politische Neutralität der öffentlich-rechtlichen Sender wahren und verhindern, daß prominente Gesichter den Wahlkampf direkt beeinflussen. Kritiker bemängeln jedoch, daß diese Vorschriften in der Praxis vor allem Einzelpersonen treffen, während politische Einflüsse in anderen Formaten weiterhin stattfinden könnten. (rr)