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Werner Patzelt, Deutschlands blaues Wunder, AfD

Alle Infos: Liveticker zur Bundestagswahl: CDU vorn / AfD mit Rekordergebnis / Ampel-Parteien schmieren ab

Alle Infos: Liveticker zur Bundestagswahl: CDU vorn / AfD mit Rekordergebnis / Ampel-Parteien schmieren ab

Alle Infos: Liveticker zur Bundestagswahl: CDU vorn / AfD mit Rekordergebnis / Ampel-Parteien schmieren ab

Olaf Scholz, Friedrich Merz, Alice Weidel, Robert Habeck, Christian Lindner und Sahra Wagenknecht. Die Spitzenkandidaten der Parteien werden im JF-Liveticker alle analysiert.
Olaf Scholz, Friedrich Merz, Alice Weidel, Robert Habeck, Christian Lindner und Sahra Wagenknecht. Die Spitzenkandidaten der Parteien werden im JF-Liveticker alle analysiert.
Die Spitzenkandidaten der Parteien: Alle Infos zur Bundestagswahl im JF-Liveticker Fotos: Picture Alliance/DPA Montage: JF
Alle Infos
 

Liveticker zur Bundestagswahl: CDU vorn / AfD mit Rekordergebnis / Ampel-Parteien schmieren ab

Seit 8 Uhr sind die Wahllokale geöffnet. Heute entscheidet sich, wohin Deutschland in den kommenden Jahren steuert. Wie stark werden Union und AfD? Schaffen es BSW und FDP in den Bundestag? Und welche Koalitionen sind am Ende möglich? Alle Entwicklungen im Liveticker.
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Herzlich willkommen beim Liveticker der JUNGEN FREIHEIT zur Bundestagswahl. Wir werden Sie hier den ganzen Tag über alle Entwicklungen und Ergebnisse auf dem Laufenden halten. Zum Aktualisieren einfach die Seite neu laden.

Ab 20 Uhr werden wir auf X (früher Twitter) die Ergebnisse in einem Space diskutieren. Mit dabei: JF-Chefredakteur Dieter Stein, der Geschäftsführer des Insa-Instituts, Hermann Binkert, der Chefredakteur der Krautzone, Florian Müller, und die Influencerin Anabel Schunke. Die Moderation übernimmt JF-Online-Leiter Henning Hoffgaard.

19.22 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) weicht der ARD gegenüber der Frage aus, ob es bei seinem klaren „Nein“ zu Schwarz-Grün bleibe. Die Union habe einen klaren Regierungsauftrag erhalten. Er hoffe auf eine Deutschland-Koalition aus Union, SPD und FDP, das sei auch „vom Namen her“ besser als eine Schwarz-Rot-Grüne Kenia-Koalition. Seine CSU habe alles getan, um ihren Beitrag zum starken Ergebnis der Union zu leisten. Merz habe vor allem beim Thema Migration einen Kurs vorgeschlagen, der vernünftig sei.

19.18 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) betont, es sei „unglaublich wichtig“, daß die nächste Bundesregierung das Land nicht weiter spalte. Über mögliche Koalitionen will sie derzeit nicht spekulieren. Klar sei auch: Keine Partei stehe so stark für Frieden in Europa wie die Grünen. „Wir brauchen den Zusammenhalt in unserem Land – insbesondere in diesen herausfordernden Zeiten“, betonte Baerbock gegenüber der ARD. Mit Blick auf die Migrationspolitik brauche es „ein gemeinsames starkes Agieren für innere Sicherheit, aber zugleich auch für die Weltoffenheit unserer Gesellschaft“.

19.15 Uhr: Der ehemalige SPD-Chef Norbert Walter-Borjans geht mit seiner Partei hart in Gericht. „Das Ergebnis ist für die SPD ein Debakel“, sagt er dem Spiegel. „Es allein dem Kanzler anzulasten und zum Tagesgeschäft überzugehen, wäre der nächste Schritt auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit.“

Stattdessen fordert Walter-Borjans einen personellen Umbruch. „Die deutsche Sozialdemokratie ist für die Wählerinnen und Wähler konturlos geworden. Dafür trägt die gesamte Führung Verantwortung“, kritisiert er. Es sei an der Zeit, „daß die vielen Talente, über die die SPD in Bund und Ländern verfügt, den Mut für eine Erneuerung an Haupt und Gliedern aufbringen. (…) Durchwurschteln braucht niemand.“

19.11 Uhr: Die Bürger haben offenbar das Vertrauen in die SPD verloren. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag der ARD zufolge, sehen nur 26 Prozent der Bürger die SPD als die kompetenteste Partei an, wenn es um soziale Gerechtigkeit geht – bei der Bundestagswahl 2021 waren das noch 40 Prozent.

Am stärksten schwand das Vertrauen der Bürger in die SPD bei der Außenpolitik. Hielten das 2021 noch 31 Prozent der Befragten für eine sozialdemokratische Kernkompetenz, waren es bei der aktuellen Wahl nur noch 16 Prozent. Wirtschaft sehen nur noch zwölf Prozent als SPD-Kompetenz an, vor vier Jahren waren es noch 25 Prozent. Nur 14 Prozent haben Vertrauen in die Asyl- und Migrationspolitik der Scholz-Partei, vor vier Jahren waren das noch 22 Prozent.

19.07 Uhr: Anton Hofreiter bewertet das Ergebnis der Grünen positiv. „Viele hatten größere Sorgen vor dem heutigen Abend“, sagt er im Bayerischen Rundfunk. „Wir standen zum Ende der durchaus umstrittenen Bundesregierung bei acht bis neun Prozent.“ Was seine Partei nun erreicht habe, sei „ein deutliches besseres Ergebnis“.

19.03 Uhr: Traurige Gesichter bei den Grünen. Kanzlerkandidat Robert Habeck ist gegenüber der ARD dennoch um Optimismus bemüht. Der amtierende Wirtschaftsminister bezeichnet die Werte seiner Partei als „achtbares Ergebnis“. Die Grünen zahlten aktuell den Preis dafür, daß die CDU mit der AfD abgestimmt und die Linkspartei einen populistischen Wahlkampf betrieben habe. Dafür stehe seine Partei nicht.

Zudem betonte er: „Der Regierungsauftrag liegt jetzt bei Friedrich Merz.“ Der CDU-Chef müsse nun „wie ein Bundeskanzler“ agieren, statt wie ein sauerländischer Wahlkämpfer. Ob eine Schwarz-Rot-Grüne „Kenia-Koalition“ zustande komme, liege nun an der Union, betonte Habeck. Merz müsse nun das Land zusammenführen, statt den Wahlkampf weiterzuführen. Ob Habeck in der Opposition Fraktionschef seiner Partei werden wollte, ließ er offen.

19.00 Uhr: Hochrechnung der ARD für 18.55 Uhr.

SPD: 16,2 Prozent (minus 9,5 Prozent)
CDU: 28,9 Prozent (plus 4,7 Prozent)
Grüne: 13 Prozent (minus 1,7 Prozent)
FDP: 4,9 Prozent (minus 6,5 Prozent)
AfD: 19,9 Prozent (plus 9,5 Prozent)
Linkspartei: 8,5 Prozent (plus 3,6 Prozent)
BSW: 4,8 Prozent (plus 4,8 Prozent)

18.55 Uhr: „Selbst wenn es nicht reicht, ist das nicht das Ende des BSW“, ruft Parteigründerin Sahra Wagenknecht ihren Anhängern zu. Das BSW ringt den aktuellen Hochrechnungen zufolge mit der Fünf-Prozent-Hürde.

18.52 Uhr: „Wir sind ein Land, in dem es jetzt endlich wieder eine klare, starke Führung braucht“, sagt CSU-Chef Markus Söder während seiner Rede in der CDU-Zentrale. „Und es gibt eine Partei und einen Mann, dem die Deutschen das zutrauen. Das ist Friedrich Merz. Herzlichen Glückwunsch.“

18.50 Uhr: Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, zeigt sich „erschrocken“ über den Wahlerfolg der AfD. „Es muß uns alle umtreiben, daß ein Fünftel der deutschen Wähler einer mindestens in Teilen rechtsextremistischen Partei ihre Stimme gibt, die sprachlich und ideologisch offen Verbindungen zum Rechtsradikalismus und Neonazismus sucht, mit den Ängsten der Menschen spielt und ihnen nur scheinbare Lösungen anbietet“, sagt Schuster der Welt. Es brauche nun „aus der politischen Mitte realistische Lösungen für die drängenden Probleme unseres Landes“.

18.49 Uhr: Der Kanzler spricht. „Das ist ein bitteres Wahlergebnis für die sozialdemokratische Partei“, sagt Olaf Scholz. „Es ist auch eine Wahlniederlage.“ Er möchte sich dennoch bedanken bei allen Genossen, die gekämpft haben. Nun müsse die SPD gemeinsam nach vorne gehen, so Scholz. Der amtierende Kanzler übernimmt die Verantwortung für das schlechte Wahlergebnis seiner Partei. Er gratuliert Friedrich Merz. Die guten Ergebnisse der AfD wolle er hingegen niemals akzeptieren. Applaus im Willy-Brandt-Haus.

18.46 Uhr: Unter den Senioren war die Union klarer Wahlsieger: Der ARD-Nachwahlbefragung zufolge bekamen CDU und CSU 43 Prozent der Stimmen der Wähler über 70 Jahre. Mit weitem Abstand folgte die SPD, die 24 Prozent in dieser Altersgruppe erreichte. Danach kamen AfD mit zehn Prozent, Grüne mit acht Prozent und die FDP mit fünf Prozent. Hätten nur Senioren abgestimmt, würden die Linke und das BSW den Wiedereinzug in den Bundestag verpassen, mit jeweils vier und drei Prozent Stimmenanteil.

Wahlentscheidung der über 70jährigen. Grafik: ARD
Wahlentscheidung der über 70jährigen. Grafik: ARD

18.45 Uhr: SPD-Politiker Ralf Stegner spricht von einem „Debakel“ für seine Partei. Als Ursache für das historisch schwache Abschneiden macht er die schlechte „Ampelperformance“ aus. Lob hat er hingegen für Olaf Scholz parat. Der hätte „vielleicht früher auf den Tisch hauen sollen“. Doch die Verantwortung für die Wahlniederlage trage Scholz nicht. Im Gegenteil, der Bundeskanzler habe Deutschland besonnen durch internationale Krisen geführt.


18.42 Uhr: Neue Hochrechnung der ARD.

Aktuelle ARD-Hochrechnung. Grafik: JF

18.42 Uhr: Wieso haben die Deutschen sich für Friedrich Merz entschieden? 37 Prozent sagen, der CDU-Kanzlerkandidat würde eine bessere Performance als Kanzler Olaf Scholz (SPD) hinlegen. Gewählt wurde die Union insbesondere von über 60jährigen mit 38 Prozent. Unter allen Wählern erhielt sie 29 Prozent. Am schwächsten sind CDU/CSU bei Wählern unter 30 – nur 13 Prozent der Jungwähler entschieden sich für Schwarz.

18.40 Uhr: Bei der linksextremen Anti-AfD-Kundgebung ist wenig los. Knapp 50 Demonstranten haben sich vor der Bundesgeschäftsstelle der Partei eingefunden.

Linksextreme Anti-AfD-Demo. Foto: JF.

18.38 Uhr: Friedrich Merz steht unter Jubel auf der Bühne im Konrad-Adenauer-Haus. „Wir haben diese Bundestagswahl 2025 gewonnen“, verkündet der CDU-Kanzlerkandidat. Zunächst dankt er Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder für „die gute Zusammenarbeit“. Hinter Merz stehen auch die Ministerpräsidenten von Hessen, Boris Rhein, und Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst. Die beiden CDU-Politiker werden nicht explizit angesprochen. „Heute darf im Adenauerhaus ’Rambo-Zambo‘ herrschen“, ruft Merz.

18.36 Uhr: 62 Prozent der BSW-Wähler gaben an, bei der Partei aufgrund der politischen Forderungen ihr Kreuz gemacht zu haben. Rund ein Drittel von ihnen waren laut dem ZDF zuvor Nichtwähler.

18.35 Uhr: Hätten nur jüngere Wähler abgestimmt, käme Rot-Rot-Grün auf eine komfortable Mehrheit: Dem ARD-Deutschlandtrend zufolge erreichte die Linkspartei mit 25 Prozent das beste Ergebnis unter Wählern zwischen 18 und 25 Jahren und könnte zusammen mit der SPD und der Grünen (jeweils zwölf Prozent) eine linke Regierung bilden. Auf Platz zwei kam die AfD mit 20 Prozent, die Union erreichte 13 Prozent, FDP und BSW kamen auf jeweils sechs Prozent.

Hochrechnung für die 18- bis 24jährigen Wähler. Grafik: ARD

18.33 Uhr: Sahra Wagenknecht ist vor ihren Anhängern auf die Bühne getreten. „Egal wie es ausgeht, wir werden noch zittern müssen.“ Weiter dankte sie allen Wahlkämpfern des BSW: „Unabhängig davon, wie es am Ende ausgeht, dass wir überhaupt da stehen, wo wir jetzt stehen, dass wir solche Werte haben, das ist ein toller Wahlkampf gewesen.“ Wagenknecht knüpfte ihre politische Zukunft an diese Bundestagswahl.

18.31 Uhr: Die FDP stellt sich laut Parteivize Wolfgang Kubicki auf eine „lange Nacht“ ein. Sollte der Einzug in den Bundestag gelingen, werde sich die FDP nicht an einer Jamaika-Koalition mit der Union und den Grünen beteiligen, betont er.

18.30 Uhr: BSW-Vorsitzende Amira Mohamed Ali zeigte sich der ARD gegenüber zuversichtlich, über die Fünf-Prozent-Hürde zu kommen. In den neuesten Hochrechnungen liegt die Partei bei 4,9 Prozent. „Wir haben immer gesagt, wir werden mit der AfD auf gar keinen Fall koalieren“, auch mit den Grünen werde das nicht passieren, unterstrich Mohamed Ali. Für die Anhänger der Wagenknecht-Partei wird es ein spannender Abend.

18.28 Uhr: Der Niederländer Geert Wilders, Anführer der Partei für die Freiheit, gratuliert der AfD auf X.

18.27 Uhr: „Es war ein Wettbewerb der Unbeliebten“, so Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte zum ZDF. Tatsächlich halten von der Forschungsgruppe Wahlen Befragten keinen Kanzlerkandidaten für geeignet. Auf beste Werte kommt der CDU-Chef Merz: 46 Prozent halten ihn für geeigneten Kanzler, 47 Prozent sind anderer Meinung.

18.25 Uhr: Das ZDF veröffentlicht eine erste Hochrechnung zur Bundestagswahl.

Union: 28,7 Prozent (plus 4,5 Prozentpunkte)
SPD: 16,4 Prozent (minus 9,3 Prozentpunkte)
AfD: 19,8 Prozent (plus 9,4 Prozentpunkte)
Grüne: 12,3 Prozent (minus 2,4 Prozentpunkte)
FDP: 5 Prozent (minus 6,4 Prozentpunkte)
Linkspartei: 8,9 Prozent (plus 4 Prozentpunkte)
BSW: 5 Prozent (plus 5 Prozentpunkte)

18.22 Uhr: Die Spitzenkandidatin der Linkspartei, Heidi Reichinek, zeigte sich gegenüber der ARD hochzufrieden mit dem Ergebnis ihrer Partei. Sie versprach, sich stark für soziale Themen einzusetzen – ob in der Regierung oder in der Opposition. Ihre Partei steht laut aktuellen Hochrechnungen bei etwa neun Prozent.

18.19 Uhr: BSW-Schatzmeister Ralph Suikat wertet das knappe Ergebnis als Erfolg. Noch nie sei eine Partei in Deutschland im ersten Anlauf nach Gründung in den Bundestag eingezogen.

18.18 Uhr: CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt bezeichnet die ersten Prognosen als klaren Sieg für die Union. „Mit einem guten Ergebnis aus Bayern“ sei auch eine „stabile Regierung“ möglich, sagte er. Eine Koalition mit den Grünen schloß Dobrindt erneut aus: „Mit den Grünen gibt es keinen Politikwechsel.“ Sie würden für eine Koalition nicht gebraucht.

18.17 Uhr: Jan van Aken, Chef der Linkspartei, freut sich über die ersten Hochrechnungen. „Das bewegt mich richtig“, sagt er.

18.16 Uhr: Die Grünen-Parteivorsitzende Franziska Brantner verteidigt das schlechte Ergebnis: „Wir sind aus einer der unbeliebtesten Regierungen dieser Bundesrepublik hervorgegangen, haben uns nach oben gekämpft.“ Sie sehe weiterhin einen Regierungsauftrag für ihre Partei.

18.13 Uhr: Alice Weidel redet bereits auf der Wahlfeier der AfD. Ihre Partei sei der einzige echte Wahlgewinner.

18.12 Uhr: SPD-Generalsekretär Matthias Miersch gratuliert CDU und CSU: „Sie haben den Regierungsauftrag.“ Für seine Partei sei es eine „historische Niederlage, ein ganz bitterer Abend“. Miersch: „Die Ampel ist abgewählt worden.“ Über eine künftige Regierungsbeteiligung wollte der Sozialdemokrat sich noch nicht äußern. Er versprach an seine Parteigenossen gerichtet: Egal wie es ist, die Mitglieder müßten das letzte Wort haben.

18.10 Uhr: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann zeigte sich zufrieden mit den ersten Hochrechnungen. „Die Ampel ist endgültig abgewählt. Die Menschen wollen einen Politikwechsel und den wird es geben. Der neue Bundeskanzler wird Friedrich Merz heißen“, prognostiziert Linnemann gegenüber der ARD. Es sei nun wichtig, „mit Zuversicht und Optimismus nach vorne zu schauen.“

18.07 Uhr: Angenommen, die FDP und das BSW können in den Bundestag einziehen, müßte eine Dreierkoalition gebildet werden, um die 316 Sitze für eine absolute Mehrheit zu schaffen. Eine Deutschlandkoalition aus CDU/CSU, SPD und FDP hätte 328 Sitze. Eine Kenia- oder wahlweise Afghanistan-Koalition, angeführt von der Union zusammen mit SPD und Grünen, käme auf 374 Sitze.

Die einzig zahlenmäßig mögliche Zweier-Koalition aus CDU/CSU und AfD mit einer knappen Mehrheit von 318 Sitzen wird von der Union weiterhin ausgeschlossen.

Koalitionsmöglichkeiten wenn FDP und BSW in den Bundestag einziehen. Grafik: JF

18.05 Uhr: Großer Jubel bei der AfD. Doch insgeheim hatten manche auf mehr spekuliert.

Jubel bei der AfD-Wahlparty. Foto: JF18.04 Uhr: Die Wahlbeteiligung hat mit 83 Prozent den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung erreicht, teilte der Bundeswahlleiter mit. Bei der vergangenen Wahl waren es 6,4 Prozentpunkte weniger.

18.00 Uhr:

Das ist die Prognose für 18 Uhr von der ARD:

Union: 29 Prozent (plus 4,9 Prozentpunkte)
SPD: 16 Prozent (minus 9,7 Prozentpunkte)
AfD: 19,5 Prozent (plus 9,1 Prozentpunkte)
Grüne: 13,5 Prozent (minus 1,2 Prozentpunkte)
FDP: 4,9 Prozent (minus 6,5 Prozentpunkte)
Linkspartei: 8,5 Prozent (plus 3,6 Prozentpunkte)
BSW: 4,7 (plus 4,7 Prozentpunkte)

Die ARD-Prognose für 18 Uhr. Grafik: JF

Und hier die Prognose des ZDF:

Union: 28,5 Prozent (plus 4,3 Prozentpunkte)
SPD: 16,5 Prozent (minus 9,2 Prozentpunkte)
AfD: 20 Prozent (plus 9,6 Prozentpunkte)
Grüne: 12 Prozent (minus 2,7 Prozentpunkte)
FDP: 5 Prozent (minus 6,4 Prozentpunkte)
Linkspartei: 9 Prozent (plus 4,1 Prozentpunkte)
BSW: 5 Prozent (plus 5 Prozentpunkte)

17.55 Uhr: Schlechte Werte für Noch-Bundeskanzler Scholz: Bei der Frage, wer Deutschland am besten durch „weltweit unsichere Zeiten“ führen könne, landet er in der ZDF-Umfrage mit 16 Prozent knapp hinter AfD-Kandidatin Weidel (17 Prozent) und deutlich hinter CDU-Chef Friedrich Merz (32 Prozent).

17.52 Uhr: Alice Weidel trifft auf der Wahlfeier der AfD ein.

17.43 Uhr: Welche Rolle wird der Online-Wahlkampf beim heutigen Ergebnis spielen? Einer ZDF-Umfrage zufolge informieren sich nur 27 Prozent der Deutschen häufig über Wahlen, Parteien oder Kandidaten in den sozialen Medien, selbst bei der Altersgruppe unter 35 Jahren trifft es auf knapp die Hälfte zu. Zugleich geben 79 Prozent an, daß die Kommunikation der Parteien den Wahlkampf zur Bundestagswahl aggressiver mache.

17.38 Uhr: Nur 17 Prozent der Bürger sind zufrieden mit der Arbeit der Ampel-Regierung, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag der ARD hervorgeht. 82 Prozent sind dagegen unzufrieden mit der Rot-Grün-Gelben Koalition. Am besten bewerten Grünen-Wähler die geplatzte Regierung – von ihnen zeigten sich 45 Prozent damit zufrieden, gefolgt von SPD-Wählern mit 33 Prozent. Fast jeder dritte Wähler der Linkspartei (32) Prozent gibt an, mit der Bundesregierung zufrieden zu sein. Ganz anders sieht das bei CDU-Wählern aus, von denen nur sechs Prozent mit der Scholz-Regierung zufrieden sind, unter AfD-Wählern nur zwei Prozent.

17.35 Uhr: Die Stimmung auf der AfD-Wahlparty ist angespannt. Die Vize-Chefin der Bundestagsfraktion, Beatrix von Storch, rechnet allerdings mit einem großen Erfolg für die Partei.

17.25 Uhr: Wie blicken die Wähler auf die Zukunft Deutschlands? 85 Prozent sagen, die Republik sei „eher schlecht“ auf die Zukunft vorbereitet, berichtet das ZDF. Lediglich elf Prozent bewerten die Zukunftsaussichten als „eher gut“. Vor vier Jahren meinten noch 39 Prozent, Deutschland sei auf die Zukunft „eher gut“ vorbereitet. Zur Bundestagswahl 2017 war noch die Mehrheit der Befragten (52 Prozent) dieser Meinung.

17.20 Uhr: In fast allen Bundesländern war die Wahlbeteiligung bis zum Mittag beziehungsweise Nachmittag deutlich höher als zur gleichen Zeit bei der Wahl 2021.

Baden-Württemberg, Stand 14 Uhr: 36,5 Prozent (2021: 23,27 Prozent)
Bayern: Stand 14 Uhr: 48 Prozent vor Ort, inklusive Briefwahl schätzte Landeswahlleiter Thomas Gößl die Wahlbeteiligung auf rund 69 Prozent.
Berlin, Stand 14 Uhr: 52 Prozent (2021: 36,5 Prozent)
Brandenburg, Stand 14 Uhr: 55,4 Prozent (2021: 48,8 Prozent)
Bremen, Stand 16 Uhr: 64,5 Prozent
Hamburg, Stand 16 Uhr: 78,6 Prozent (2021: 77,2 Prozent)
Hessen, Stand 14 Uhr: 42,5 Prozent (2021: 41,3 Prozent)
Mecklenburg-Vorpommern, Stand 14 Uhr: 41,7 Prozent (2021: 32,5 Prozent)
Niedersachsen, Stand 16:30 Uhr: 76,2 Prozent (2021: 63,3 Prozent)
Nordrhein-Westfalen, Stand 14 Uhr in acht ausgewählten Kommunen: 63 Prozent (2021, Stand 12 Uhr: 45 Prozent)
Rheinland-Pfalz, Stand 12 Uhr: Etwa 60 Prozent (2021: rund 61 Prozent)
Saarland, Stand 14 Uhr: 52,3 Prozent (2021: 39,2 Prozent)
Sachsen, Stand 14 Uhr: 39,6 Prozent (2021: 36,4 Prozent)
Sachsen-Anhalt, Stand 16 Uhr: 65,3 Prozent (2021: 46,0 Prozent)
Schleswig-Holstein, Stand 14 Uhr: 52,1 Prozent (2021: 55,5 Prozent)
Thüringen, Stand 14 Uhr: 72,6 Prozent (2021: 43,7 Prozent)

17.15 Uhr: Auch in NRW deutet sich eine deutlich steigende Wahlbeteiligung an. Landeswahlleiterin Monika Wißmann teilte am Mittag mit, daß bis 14.00 Uhr die Wahlbeteiligung in acht ausgewählten Kreisen und kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens im Durchschnitt bei rund 63 Prozent lag.

17.05 Uhr: Unser Reporter Vadim Derksen mit ersten Eindrücken von der Wahlfeier der AfD.

17.02 Uhr: Etwa 1.400 Polizeibeamte sind heute in Berlin im Einsatz, um die Veranstaltungen rund um die Wahl zu schützen. Besonders im Fokus steht die Parteizentrale der CDU. Dort haben die Sicherheitskräfte eine Sperrzone eingerichtet, da mehrere linke und linksextreme Gruppen Proteste gegen Friedrich Merz angekündigt haben. Bild zufolge rechnet die Polizei mit zirka 750 Demonstranten, sei aber auf deutlich mehr Teilnehmer vorbereitet.

16.55 Uhr: Die Mehrheit der Deutschen lehnt eine Minderheitsregierung der Union unter Duldung der AfD ab. Wie aus einer Insa-Erhebung im Auftrag der JUNGEN FREIHEIT hervorgeht, halten 18 Prozent eine solche Konstellation für eher schlecht und 41 Prozent für sehr schlecht. Kumuliert sind das 59 Prozent, die eine schwarze Minderheitsregierung unter AfD-Duldung ablehnen.

Die Mehrheit der Deutschen lehnt eine CDU-Minderheitsregierung unter Duldung der AfD ab. Grafik: JF

16.45 Uhr: Bisher hält sich der Gegenprotest der Linksextremen gegen die AfD-Wahlfeier in Grenzen. Nur das „Zentrum für Politische Schönheit“ ist mit einem wirren Truck vor Ort.

16.42 Uhr: Keine Journalisten bei der FDP: Laut Bild dürfen an der FDP-Wahlparty keine Pressevertreter teilnehmen. Stattdessen werde in der Bundesgeschäftsstelle ein Saal für die Berichterstattung bereitgestellt. Offizielle Begründung der Partei seien Platzprobleme.

16.22 Uhr: In Teilen von Cottbus herrscht seit Samstagabend Stromausfall. Betroffen sind auch mehrere Wahllokale. Im Dunklen wählen müssen die Cottbuser trotzdem nicht – die Feuerwehr sorgt für die notwendige Beleuchtung. Laut den Stadtwerken soll die Störung bis 17 Uhr behoben sein.

16.15 Uhr: Unser Redakteur Sven Versteegen, der gestern seinen 25. Geburtstag feierte, hat ein Bild von der Straße mitgebracht. Friedrich Merz, Christian Lindner und Olaf Scholz werben mit Großplakaten um die Stimmen der Berliner. Dem CDU-Kanzlerkandidat wurden schwarze Kreuze in die Augen und ein Hitlerbärtchen gemalt. Dazu heißt es in blutroter Schrift: „Fascho“. Den FDP-Spitzenkandidat haben die Randalierer eine Clownsnase verpaßt. Kein Einzelfall: Überall im Kiez hängen Plakate mit einem als Clown entstellten Lindner. Gegen die Plakate von SPD und Grünen haben die Schöneberger offenbar nichts einzuwenden.

Beschmierte Wahlplakate in Berlin. Foto: JF

15.45 Uhr: Die wohl spannendste Zahl bis 18 Uhr: Wie hoch ist die Wahlbeteiligung. Laut der Bundeswahlleitung gaben bis 14 Uhr 52 Prozent der Bürger ihre Stimme an der Urne ab. Briefwähler sind nicht eingerechnet. 2021 lag der Wert bei 36,5 Prozent. Allerdings machten damals wegen der Corona-Politik deutlich mehr Menschen ihr Kreuz per Briefwahl. Ganz aussagekräftig sind die Zahlen also nicht. 2017 lag die Wahlbeteiligung bis 14 Uhr bei rund 41 Prozent.

15.40 Uhr: In den sozialen Netzwerken kursiert ein Bild vom Commerzbank-Gebäude in Frankfurt, auf dem ein großer Schriftzug mit „FCK AFD“ zu sehen ist. Besonders Anhänger der Linkspartei teilen es.

Doch das Bild ist nicht echt. Die Commerzbank schreibt auf X: „Derzeit kursieren Fake Bilder und Inhalte mit angeblichen parteipolitischen Äußerungen der Commerzbank im Netz. Wir positionieren uns für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung.“

15.25 Uhr: Während in vielen Bundesländern die Wahlbeteiligung steigt, geht sie in Schleswig-Holstein zurück. In der Heimat von Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck gaben bis 14 Uhr 52,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Vor vier Jahren waren es noch 55,5 Prozent.

15.05 Uhr: Viel wurde im Wahlkampf über die AfD gesprochen. Und damit wird es nach 18 Uhr auch nicht aufhören. Kaum eine andere Partei polarisiert so stark. Doch wie sehen die Deutschen eigentlich den Einfluß auf die Politik in Deutschland? Die JUNGE FREIHEIT hat das Meinungsforschungsinstitut Insa damit beauftragt, der Frage nachzugehen.

Die Umfrage zeigt, daß eine Mehrheit der Befragten den Einfluß der AfD auf die deutsche Politik negativ bewertet. Insgesamt 55 Prozent halten diesen für eher oder sehr negativ, während 30 Prozent ihn als positiv einschätzen. Zehn Prozent sehen keine oder eine neutrale Wirkung, der Rest machte keine Angabe.

Besonders auffällig sind Unterschiede nach Geschlecht und Herkunftsregion. Während sowohl Männer als auch Frauen mehrheitlich einen negativen Einfluß feststellen, ist dieser Eindruck bei Frauen ausgeprägter (58 zu 51 Prozent). Männer hingegen sehen häufiger einen positiven Effekt (36 zu 24 Prozent).

Die stärkste Zustimmung erfährt die AfD bei ihrer eigenen Wählerschaft, von der 87 Prozent den Einfluß der Partei positiv beurteilen. Unter den Wählern anderer Parteien überwiegt hingegen laut der Insa-Befragung eine negative Einschätzung, besonders bei SPD- (83 Prozent), Linken- (85 Prozent) und Grünen-Wählern (86 Prozent). Wähler des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) zeigen sich am unentschlossensten: 20 Prozent nehmen weder einen positiven noch einen negativen Einfluß wahr.

Keine Überraschung: AfD-Wähler beurteilen die Wirkung der AfD auf die heimische Politik positiv. Bild: JF
Keine Überraschung: AfD-Wähler beurteilen die Wirkung der AfD auf die heimische Politik positiv. Bild: JF

14.55 Uhr: Bei der Wahlparty der AfD in ihrer Bundesgeschäftsstelle in Berlin ist schon die Hölle los. Unser Reporter berichtet von zahlreichen angemeldeten und bereits anwesenden Journalisten. Auch die JF wird heute Abend mit Interviews und Einschätzungen der AfD-Führung von der Wahlfeier berichten. Die Polizei hat alle Zufahrtsstraßen bereits weiträumig abgesperrt.

14.38 Uhr: Auch Niedersachsen und Sachsen melden eine höhere Wahlbeteiligung. In Niedersachsen gaben bis 12 Uhr fast 43 Prozent ihre Stimme ab (2021: 36,6). In Sachsen stieg sie zum gleichen Zeitpunkt von 25,9 auf 27,1 Prozent. Das sind allerdings deutlich weniger als in Thüringen. Dort gaben bis Mittag fast 45 Prozent ihre Stimme ab.

14.35 Uhr: Obwohl Friedrich Merz eine Koalition mit der AfD wieder und wieder ausschließt, war eine mögliche schwarz-blaue Mehrheit immer durchaus ein Thema im Wahlkampf. Vor allem, nachdem Union, FDP und AfD im Bundestag gemeinsam einen Entschließungsantrag der Union zur Mehrheit verhalfen. Doch wie sehen die Bürger so eine Regierung? Im Auftrag der JUNGEN FREIHEIT fragte das Insa-Institut genau das ab.

33 Prozent der befragten Wahlberechtigten finden diese Konstellation demnach sehr gut (16 Prozent) oder eher gut (17 Prozent). Gegenteiliger Meinung waren 59 Prozent (elf Prozent „eher schlecht“, 48 Prozent „sehr schlecht). Egal war diese Frage zwei Prozent. Sieben Prozent wußten es nicht oder wollten keine Angaben machen. Die Gesamtzahl von 101 Prozent ist in diesem Fall auf das Auf- und Abrunden der Prozentwerte zurückzuführen.

Fast die Hälfte (48 %) der befragten Personen fänden es sehr schlecht, wenn es nach der Bundestagswahl am kommenden Sonntag zueiner Regierungskoalition aus Union und AfD kommen würde. Weitere elf Prozent fänden dies eher schlecht. Dies sind insgesamt 59 Prozent (kumuliert) aller Befragten. Ein Drittel (33 %, kumuliert) fände eine solche Konstellation hingegen eher (17 %) oder sehr gut (16 %). Zwei Prozent wäre dies egal, fünf Prozent wissen es nicht und weitere zwei Prozent wollen dazu keine Meinung äußern.
Wie bewerten die Bürger eine schwarz-blaue Koalition? Grafik: Insa

Doch erst der Blick auf die Wahlpräferenzen zeigt, woher die vielen Gegenstimmen zu Schwarz-Blau kommen. Bei Anhängern von SPD, Grünen und Linkspartei liegt die Ablehnung einer solchen Bundesregierung bei 87 Prozent (SPD und Linkspartei) bis 91 Prozent (Grünen-Wähler).

Lediglich AfD-Wähler empfänden eine Bundesregierung aus Union und AfD absolut-mehrheitlich für gut (91 %). BSW-Wähler geben dieszu 36 Prozent, FDP-Wähler zu 29 Prozent und Unions-Wähler zu 27 Prozent an (Rest: 8 bzw. 10 %). Entsprechend fänden alle anderen Wählergruppen ein solches Bündnis jeweils absolut-mehrheitlich schlecht, wobei dieser Anteil bei Grünen- (91 %), SPD- und Linke- Wählern (je 87 %) deutlich höher ausfällt als bei den restlichen Wählergruppen (52 – 66 %).
Beliebtheit blau-schwarzer Koalitionen nach Parteipräferenz. Grafik: Insa

Doch auch bei Union (66 Prozent) und FDP (63 Prozent) überwiegt die Ablehnung. Relativ gespalten ist noch das BSW. 52 Prozent der Wagenknecht-Anhänger lehnen Schwarz-Blau ab, immerhin 36 Prozent fänden es gut. Getoppt wird der BSW-Wert – wenig überraschend – nur noch von den AfD-Anhängern. Hier liegt die Ablehnung bei sieben Prozent, die Zustimmung bei 91 Prozent.

14.15 Uhr: Die ersten Zahlen aus den Bundesländern sehen eine deutlich steigende Wahlbeteiligung. Der höchste Wert wurde 1972 mit mehr als 90 Prozent erreicht. Der schwächste Wert datiert aus 2009 mit nur wenig über 70 Prozent. Bei der vergangenen Wahl gingen 76,6 Prozent zur Wahl. Es spricht einige dafür, daß bei dieser Wahl sogar mehr als 80 Prozent Wahlbeteiligung drin sind.

Wahlbeteiligung seit 1949. Grafik: Bundeswahlleitung

14.05 Uhr: Andrang in den Wahllokalen auch in Berlin: 33 Prozent der Wahlberechtigten haben bis 12 Uhr bereits gewählt. Vor vier Jahren waren es noch 25,4 Prozent.

14.00 Uhr: Auch bei den Kleinparteien wird nochmal mobilisiert. Der Chef der Werteunion, Hans-Georg Maaßen, ruft die Wähler in NRW auf, seiner Partei die Stimme zu geben. Die steht allerdings auch nur in dem Bundesland auf dem Wahlzettel. In allen anderen konnte die Partei nicht genügend Unterstützerunterschriften sammeln.

Überall auf dem Wahlzettel steht dagegen das „Bündnis Deutschland“. Da die Partei in Bremen durch eine Kooperation mit den dort länger etablierten „Bürgern in Wut“ in einem Landesparlament sitzt, brauchte sie keine Unterschriften zu sammeln.

13.54 Uhr: Eine deutlich steigende Wahlbeteiligung wird für Thüringen gemeldet. Dort gaben – ohne die Briefwähler – bis 12 Uhr bereits 44,5 Prozent der Wähler ihre Stimme ab. Das sind fast 20 Prozentpunkte mehr als noch 2021.

13.45 Uhr: Erste Zahlen aus den Bundesländern zur Wahlbeteiligung trudeln langsam sein. In Hamburg gaben bis 11 Uhr 45 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme an. 2021 waren es noch fast 50 Prozent. In Sachsen-Anhalt dagegen strömen deutlich mehr Wähler zur Urne. Bis 12 Uhr gaben dort 37,1 Prozent der Wähler ihre Stimme ab. 2021 waren es dagegen nur 26,5 Prozent. In Bremen gaben bis 12 Uhr 31,4 Prozent der Wähler ihre Stimme ab (2021: 27,5 Prozent).

13.30 Uhr: Unter Journalisten und Parteianhängern kursieren bereits Zahlen angeblicher Exit-Polls. Doch die stimmen meist nicht. Auch die JF erreichten bereits erste, nicht plausible Daten. Offenbar die gleichen Werte erhielt auch BSW-Chefin Sahra Wagenknecht – und ist empört. „Man versucht wirklich alles, um BSW aus dem Bundestag zu drängen. Jetzt kursieren auf X Prognosen, die uns sehr niedrige Werte geben, um Leute von der Wahl abzuhalten, angebliche Quelle ARD. Das ist ein Fake, wie ARD uns gerade bestätigt hat!!!“

13.25 Uhr: Vor der Schließung der Wahllokale liefern sich Union und SPD einen letzten Streit. Aufhänger ist dieses Zitat von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz vom gestrigen Wahlkampfabschluß seiner Partei: „Links ist vorbei. Es gibt keine linke Mehrheit und keine linke Politik mehr in Deutschland.“ SPD-Generalsekretär Matthias Miersch schwingt deswegen bereits die Trump-Keule: „Statt zu einen, entscheidet sich Friedrich Merz, noch einmal richtig zu spalten. So spricht niemand, der Kanzler für alle sein will – so spricht ein Mini-Trump.“ Wer so rede, sei ein „Demagoge“. Wer also darauf hinweist, daß SPD, Grüne und Linkspartei über keine Mehrheit verfügen, spaltet also die Gesellschaft. Wieder etwas gelernt.

13.17 Uhr: Auch er macht natürlich fleißig Wahlwerbung für die AfD: Elon Musk. Auf seinem sozialen Netzwerk X postet er Deutschlandflaggen und dazu „AfD“.

13.00 Uhr: Mit dem neuen Wahlrecht ist es erstmals möglich, daß auch Wahlkreiskandidaten nicht in den Bundestag einziehen, obwohl sie vor Ort die meisten Stimmen haben. Davon betroffen sein werden wohl vor allem Union und FDP. Insgesamt gibt es 299 Direktwahlkreise. Doch wie sieht es mit den – mit großer Vorsicht zu genießenden – Wahlkreisprognosen aus?

Das Portal Wahlkreisprognose etwa sieht folgende Verteilung bei:
Union: 219 Direktmandate
SPD: 21 Direktmandate
Grüne: 6 Direktmandate
AfD: 45 Direktmandate
Linkspartei: 8 Direktmandate

Das Insa-Institut hat am 17. Februar folgende Zahlen vorgelegt:
Union: 245 Direktmandate
SPD: 9 Direktmandate
Grüne: 12 Direktmandate
AfD: 31 Direktmandate
Linkspartei: 2 Direktmandate

Insa-Prognose für die Direktwahlkreise. Grafik: Insa

Allerdings beruhen diese Daten nicht auf repräsentativen Befragungen der einzelnen Wahlkreise. Vielmehr werden die Werte auf Basis sozio-demographischer Werte geschätzt.

12.45 Uhr: Bei Millionären und Steuerhinterziehern hat die AfD bisher keinen guten Stand. Etwa beim „Ehrenpräsidenten“ des FC Bayern, Uli Hoeneß. Dem Kicker verrät er, wie er Angestellte schikanieren würde, die Werbung für die Partei von Alice Weidel machen: „Würde einer unserer Spieler plötzlich Werbung für die AfD machen, würde ich allerdings mit ihm reden und ihn fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hat.“

12.30 Uhr: Die deutsche Politik ist an Tiefpunkten bekannterweise nicht arm. Doch wie sieht es mit den Parteien aus? Was waren ihre schlechtesten und zweitschlechtesten Ergebnisse bisher?

CDU und CSU
Schlechtestes Ergebnis: 24,1 Prozent (2021)
Zweitschlechtestes Ergebnis: 31 Prozent (1949)
Neueste Insa-Umfrage: 29,5 Prozent

SPD
Schlechtestes Ergebnis: 20,5 Prozent (2017)
Zweitschlechtestes Ergebnis: 23 Prozent (2009)
Neueste Insa-Umfrage: 15 Prozent

AfD
Schlechtestes Ergebnis: 4,7 Prozent (2013)
Zweitschlechtestes Ergebnis: 10,3 Prozent (2021)
Neueste Insa-Umfrage: 21 Prozent

Grüne
Schlechtestes Ergebnis: 1,5 Prozent (1980)
Zweitschlechtestes Ergebnis: 3,8 Prozent (1990)
Neueste Insa-Umfrage: 12,5 Prozent

FDP
Schlechtestes Ergebnis: 4,8 Prozent (2013)
Zweitschlechtestes Ergebnis: 5,8 Prozent (1969)
Neueste Insa-Umfrage: 4,5 Prozent

Linkspartei/PDS
Schlechtestes Ergebnis: 2,4 Prozent (1990)
Zweitschlechtestes Ergebnis: 4,0 Prozent (2002)
Neueste Insa-Umfrage: 7,5 Prozent

12.15 Uhr: Lieblingsmotiv der Pressefotografen: die Parteichefs bei der Stimmabgabe. Friedrich Merz, Olaf Scholz und Tino Chrupalla haben es schon hinter sich.

Tino Chrupalla, AfD-Bundesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender, bei der Stiummabgabe im sächsischen Gablenz. Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert
Tino Chrupalla, AfD-Bundesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender, bei der Stiummabgabe im sächsischen Gablenz. Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

11.55 Uhr: Auch aus dem Ausland wird gespannt nach Deutschland geschaut. Etwa in der Ukraine: Dort demonstrierten am Sonntag morgen Anhänger der selbsternannten „Femen“-Gruppierung vor der deutschen Botschaft in Kiew gegen die AfD und beschmierten ein Dort ausgestelltes Stück der Mauer. Immerhin wird in Deutschland ja noch gewählt …

11.45 Uhr: Ein Blick auf die letzte Umfrage vor der Bundestagswahl. Das Meinungsforschungsinstitut Insa hat am Sonnabend noch einmal aktuelle Daten veröffentlicht. Demnach kommt die Union auf 29,5 Prozent (minus 0,5 Prozentpunkte), die AfD erreicht 21 Prozent. Die SPD kann mit 15 Prozent rechnen, die Grünen mit 12,5. Wieder im Bundestag wäre die Linkspartei mit 7,5 Prozent. BSW (fünf Prozent) und FDP (4,5 Prozent) müssen um den Einzug ins Parlament noch zittern.

Farbige Balken zeigen das Ergebnis der aktuellen Insa-Umfrage an
Das Ergebnis der aktuellen Insa-Umfrage / Foto: JF / Quelle: Insa

Mit diesem Ergebnis bräuchten die Unionsparteien mindestens zwei Partner. Denn weder mit der SPD noch mit den Grünen allein reicht es und eine Koalition mit der AfD hat CDU-Chef Merz immer wieder ausgeschlossen.

Farbige und nach den Parteien aufgeteilte Balken zeigen dii e mögliche Sitzverteilung im Bundestag an - wenn es nach der aktuellen Insa-Umfrage geht
Die Sitzverteilung im Bundestag nach der aktuellen Insa-Umfrage / Foto: JF / Quelle: Insa

11.30 Uhr: Wie kann es eigentlich sein, daß um Punkt 18 Uhr schon erste Ergebnisse vorliegen, obwohl die Auszählung ja noch gar nicht begonnen hat? ARD und ZDF haben mit Infratest Dimap beziehungsweise der Forschungsgruppe Wahlen zwei große Umfrageinstitute, die die Bürger direkt nach dem Wahlgang nach ihrer Entscheidung und den Gründen dafür befragen. „Dazu wurde eine repräsentative Stichprobe mit insgesamt 560 Wahlbezirken in Deutschland ausgewählt, in denen am Wahltag unsere Korrespondenten eingesetzt werden. Die Auswahl der Wahlbezirke basiert auf einem komplexen Verfahren, dessen Ziel es ist, sowohl das alte als auch das aktuelle Wahlergebnis exakt widerzuspiegeln“, schreibt etwa Infratest.

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Auf Basis dieser Nachwahlbefragungen veröffentlichen die Sender dann um 18 Uhr eine erste „Prognose“. Danach gibt es „Hochrechnungen“, in die mehr und mehr ausgezählte Stimmen einfließen. Unter Journalisten und Politikern kursieren dabei auch bereits vor 18 Uhr erste Prognosen der Institute. Die Veröffentlichung dieser Nachwahlbefragungen ist aber vor 18 Uhr streng verboten.

11.15 Uhr: Auf den letzten Metern versuchen alle Parteien noch einmal, ihre Wähler an die Urne zu mobilisieren. AfD-Kanzlerkandidatin Weidel etwa ruft dazu auf, „mindestens zwei Freunde“ mitzunehmen und – na klar – dann AfD zu wählen.

11.01 Uhr: Viele im Ausland lebende Deutsche melden sich derzeit in den sozialen Netzwerken und geben an, daß die Wahlunterlagen für eine Briefwahl zu spät oder gar nicht eintrafen. Wie viele Bürger konkret betroffen sind, ist unklar. Insgesamt sind in den Wählerverzeichnissen rund 215.000 Deutsche im Ausland eingetragen. Reichen solche Probleme, um die Wahl anzufechten? Verfassungsrechtler sehen das skeptisch.

„Wahlrechtsgrundsätze sind hier nicht verletzt“, sagte die Parteienrechtsexpertin Sophie Schönberger dem Spiegel. Die Briefwahl sei nur eine zusätzliche Option, auf die es keinen Rechtsanspruch gebe. „Es gibt keinen verfassungsrechtlichen Anspruch, möglichst bequem wählen zu können.“ Daß die Fristen – auch für die Briefwahl – bei vorgezogenen Neuwahlen grundsätzlich kürzer sind, wurde vom Bundesverfassungsgericht bereits 2005 gebilligt.

10.45 Uhr: Insgesamt 4.506 Deutsche bewerben sich bei dieser Wahl für ein Bundestagsmandat. Entweder als Listen- oder Direktkandidat. Das sind rund 1.700 weniger als bei der Abstimmung 2021. Besonders die kürzeren Fristen dürften manchen Bewerber wohl abgehalten haben. Der Frauenanteil liegt bei rund 32 Prozent. Nur für einen Listenplatz bewerben sich dabei 806 Personen. Lediglich SPD, die Unionsparteien, sowie die FDP treten mit eigenen Kandidaten in allen 299 Wahlkreisen an. Grüne und Linkspartei sind jeweils in 297 Wahlkreisen mit der Erststimme wählbar. Die AfD tritt in 295 Wahlkreisen an.

10.38 Uhr: Erinnert sich noch jemand an Martin Schulz? Der Kanzlerkandidat der SPD von 2017 verantwortete das schlechteste Wahlergebnis der Sozialdemokraten in der Bundesrepublik. Jedenfalls bisher. Daß sein Nachfolger Olaf Scholz mehr als 20,5 Prozent holt, glaubt kaum jemand. Nun meldet sich Schulz kurz zurück und ruft – wenig überraschend – zur Wahl der SPD auf.

10.30 Uhr: Insgesamt 29 Parteien treten zur Bundestagswahl an. Doch nur eine Minderheit von ihnen wird in allen 16 Bundesländern auf dem Wahlzettel stehen. SPD, GRÜNE, FDP, AfD, Linkspartei, Freie Wähler, Volt, MLPD, Bündnis Deutschland und das BSW sind in allen Ländern mit Landeslisten vertreten. Die CDU tritt in allen Ländern außer Bayern an, die CSU nur in Bayern. Alle anderen Parteien sind also nur in manchen Teilen der republik wählbar. In jeweils nur einem Bundesland treten SSW, Verjüngungsforschung, Bündnis C, BP, Menschliche Welt, SGP, BüSo und WerteUnion an.

10.15 Uhr: Was wurde eigentlich aus der Piratenpartei? Im Jahr 2011 erreichte sie in Umfragen teilweise noch zehn Prozent und zog in mehrere Landesverbände ein. Am heutigen Tag wird die Partei nur noch in drei Bundesländern auf dem Wahlzettel stehen: in Sachsen, Niedersachsen und im Saarland. In allen anderen Bundesländern konnten nicht genügend Unterstützungsunterschriften gesammelt werden. Selbst die eigenen Mitglieder wollten nicht mehr so recht. In einem Newsletter heißt es: „Auch Briefe an alle Mitglieder, wie beispielsweise über 900 in Bayern, reichten nicht – zu viele haben einfach nicht reagiert.“

10.00 Uhr: Seit acht Uhr sind die Wahllokale geöffnet und es könnte ein langer Abend werden. Die jüngsten Umfragen sahen einen leichten Abwärtstrend bei der Union. Die AfD steht bei über 20 Prozent. Um den dritten Platz kämpfen laut den Erhebungen SPD und Grüne. Eng wird es dagegen für FDP und das BSW. Bei der Linkspartei gilt ein erneuter Einzug ins Parlament mittlerweile als sicher.

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Die Spitzenkandidaten der Parteien: Alle Infos zur Bundestagswahl im JF-Liveticker Fotos: Picture Alliance/DPA Montage: JF
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