BERLIN. Die Berliner Multimillionärin Helga Schwab hat der AfD 5,96 Millionen vererbt. Das geht jetzt aus dem Rechenschaftsbericht der Partei für das Geschäftsjahr 2023 hervor, über den der Spiegel als erstes berichtete.
Die Frau aus dem Berliner Nobel-Viertel Dahlem hatte den Blauen nach Informationen der JUNGEN FREIHEIT bereits 2021 einen höheren Betrag gespendet, der im Parteispendenregister veröffentlicht werden mußte. Damals handelte es sich um 21.000 Euro. Die vermögende Erbin war der AfD also bereits bekannt.
Außerdem erbte die Partei im selben Jahr zwei Mehrfamilienhäuser, eines ebenfalls in Dahlem, das andere in Berlin-Schöneberg. Die AfD gibt die Werte mit 2,0 und 2,15 Millionen Euro an. Ob diese Immobilien auch aus dem Nachlaß der Helga Schwab stammen, ist nicht unwahrscheinlich, aber noch unklar. Damit summieren sich die Erbschaften im Geschäftsjahr 2023 auf rund zehn Millionen Euro.
Reinvermögen steigt auf 38 Millionen
Laut dem Rechenschaftsbericht ist das Reinvermögen der Partei damit auf mehr als 38 Millionen Euro gestiegen. Im Jahr zuvor betrug es noch 23,5 Millionen Euro. In der Regel veröffentlichen alle Parteien ihre Rechenschaftsberichte erst ein bis zwei Jahre nach dem Abschluß der Geschäftsjahre.
Bereits 2018 erhielt die AfD aus dem Nachlaß eines Unterstützers ein großes Erbe. Reiner Strangfeld aus Bückeburg bedachte die AfD in seinem Testament mit Immobilien, Goldbarren und mit Bargeld. Insgesamt belief sich die Summe auf rund sieben Millionen Euro. Es war die größte Zuwendung, die bis dahin jemals eine Partei in der Geschichte der Bundesrepublik erhalten hatte.
Hohe AfD-Wahlkampfspenden
Allerdings ficht eine Angehörige des Erfinders das Testament, das die AfD zum Alleinerben bestimmt hatte, bis heute an. Strangfeld hatte sich auf grausame Weise das Leben genommen, er verbrannte sich. Die Klägerin macht geltend, Strangfeld sei psychisch gestört gewesen.
Im aktuellen Bundestagswahlkampf empfing die AfD gleich mehrere sehr hohe Spenden. Der Multimillionär Winfried Stöcker überwies der Partei 1,5 Millionen Euro. Und ein Aufsichtsrat aus Thüringen spendete 999.990 Euro. Ein ehemaliger FPÖ-Politiker finanzierte der Partei zudem eine Werbekampagne im Wert von 2,35 Millionen Euro. (fh)