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Abschiebungen: So greift Hannover gegen albanische Drogendealer durch

Abschiebungen: So greift Hannover gegen albanische Drogendealer durch

Abschiebungen: So greift Hannover gegen albanische Drogendealer durch

Zwei Polizisten führen einen Drogenhändler ab – ungefähr so könnte sich die Szene in Hannover abspielen. Der Verhaftete wäre dann vermutlich Albaner
Zwei Polizisten führen einen Drogenhändler ab – ungefähr so könnte sich die Szene in Hannover abspielen. Der Verhaftete wäre dann vermutlich Albaner
Polizisten nehmen einen Drogenhändler fest (Symbolbild) / Foto: picture alliance / dpa | Matthias Balk
Abschiebungen
 

So greift Hannover gegen albanische Drogendealer durch

Angesichts steigender Kriminalität handelt Hannover konsequent: Hunderte Straftäter werdenabgeschoben oder verlieren ihr Aufenthaltsrecht. Besonders betroffen sind Drogendealer – und eine weitere Gruppe.
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HANNOVER. Die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover hat im vergangenen Jahr insgesamt 141 albanische Straftäter abgeschoben. In erster Linie handelte es sich dabei um Personen, die im Umfeld einer Suchthilfeeinrichtung mit Drogen handelten, berichtet die Hannoversche Allgemeine. Ein Pressesprecher der Stadt, Dennis Dix, betonte, die albanischen Drogenhändler seien „überwiegend im Justizviertel“ tätig gewesen und seien bereits entsprechend vorbestraft.

Im selben Zeitraum entzog die Ausländerbehörde so vielen EU-Bürgern die Freizügigkeit wie nie zuvor. Zu großen Teilen soll es sich dabei um Personen der Rauschgift-, Trinker- und Obdachlosenszene gehandelt haben, die den Hannover Hauptbahnhof frequentierte. Insgesamt mußten 102 EU-Bürger zurück in ihre Heimatländer. 2023 waren es lediglich 23 Personen gewesen.

Zu den vom Freizügigkeitsverlust betroffenen Menschen gehörten bulgarische, griechische, italienische, lettische, polnische, rumänische und tschechische Staatsbürger. Die Betreffenden waren allesamt wegen schwerer Verbrechen oder einer erheblichen Anzahl von Straftaten verurteilt worden – darunter Mord, Raubüberfälle, Körperverletzungen, Bedrohungen mit Waffen, Einbrüche und ebenfalls Drogendelikte.

Das Amtsgericht ließ Stahlgitter installieren

Seit längerer Zeit wurde das Bahnhofsviertel von aggressiven Crack-Konsumenten, Prostitution, Fäkaliengestank und in Tiefgaragen campierenden Personen heimgesucht. Das Amtsgericht ließ Stahlgitter rund um sein Gebäude installieren und auch die Staatsanwaltschaft plante, einen Zaun um ihr Gebäude zu bauen.

2019 hatte die versuchte Entführung eines Kindes in der Hannoverschen Innenstadt für Entsetzen gesorgt. In der Nähe des Trinkertreffs, im Volksmund „Oettinger Wiese“ genannt, hatte ein tschechischer Obdachloser versucht, einer Frau ihr vierjähriges Kind zu entreißen.

Der Mann hatte sich der 24jährigen Frau und ihrer Schwiegermutter genähert, die das Kind gerade von einer nahegelegenen Tagesstätte abgeholt hatten. Daraufhin versuchte er, den Sohn aus dem Kinderwagen zu entreißen – und scheiterte, weil die beiden Frauen den Wagen festhielten. Das Motiv ist bis heute unklar. Mittlerweile soll der Täter in sein Heimatland abgeschoben worden sein.

Kriminalität in Hannover nimmt zu

In den vergangenen Jahren stieg die Kriminalität in der niedersächsischen Stadt deutlich. Im Jahr 2023 wurde eine Zunahme von Straftaten um 7,5 Prozentpunkte verzeichnet, wie die Polizei Hannover berichtete. Die Zahl der Sexualdelikte stieg sogar um 27,7 Prozentpunkte. Gewaltdelikte nahmen um 14 Prozentpunkte zu.

Bereits 2022 war die Zahl der Verbrechen im Raum Hannover deutlich angestiegen – über das Vor-Corona-Niveau hinaus. Die Zahl der Straftaten stieg insgesamt um 12,5 Prozentpunkte. Messerangriffe nahmen um mehr als 33 Prozentpunkte zu, Gewalttaten gegen Polizisten stiegen um fast sieben Prozentpunkte. (lb)

Polizisten nehmen einen Drogenhändler fest (Symbolbild) / Foto: picture alliance / dpa | Matthias Balk
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