WASHINGTON D.C. Im Handelsstreit zwischen den USA, Kanada und Mexiko hat es eine Überraschung gegeben: Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf Importe aus den beiden Ländern werden für mindestens 30 Tage ausgesetzt.
Zuerst hatten die USA bereits die für Mexiko vorgesehenen Zölle für einen Monat aufgeschoben, wie Trump und Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum nach einem Gespräch mitteilten. Damit bleiben die Strafzölle aktuell nur für China bestehen.
Kanadas Regierungschef Justin Trudeau kündigte an, sein Land werde im Gegenzug neue Verpflichtungen eingehen. Dazu gehört die Ernennung eines Regierungsbeauftragten zur Bekämpfung des Fentanyl-Schmuggels. Zudem werde Kanada mexikanische Drogenkartelle auf seine Terrorliste setzen und mit den USA eine gemeinsame Spezialeinheit gegen organisiertes Verbrechen, Fentanyl-Handel und Geldwäsche ins Leben rufen.
Mexiko schickt 10.000 Soldaten an die Grenze
Die Provinz Ontario setzte daraufhin geplante Vergeltungsmaßnahmen gegen die USA aus. Premierminister Doug Ford erklärte, daß Ontario einen 100-Millionen-Dollar-Vertrag mit Elon Musks Unternehmen Starlink vorerst nicht kündigen werde. Zudem werde auf den Ausschluß US-amerikanischer Unternehmen von Provinzaufträgen verzichtet.
Trump bestätigte auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social den Aufschub für Kanada und erklärte, daß weitere Verhandlungen mit Mexiko anstünden. Sheinbaum gab bekannt, daß Mexiko 10.000 Soldaten der Nationalgarde an die Grenze zu den USA entsenden werde, um den Drogenschmuggel zu bekämpfen. Im Gegenzug hätten die USA zugesichert, gegen den Export von leistungsstarken Waffen nach Mexiko vorzugehen.
Die von Trump verhängten Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko sowie zehn Prozent auf chinesische Waren hatten Sorgen vor einem Handelskrieg ausgelöst. Während Trump Mexiko mit Handelsbeschränkungen auch zu einem härteren Vorgehen gegen Migration und Drogenkartelle drängte, verschärfte er zunächst auch den Ton gegen Kanada. „Wir brauchen sie nicht für Autos. Wir brauchen sie nicht für Bauholz. Wir brauchen sie für nichts”, sagte der US-Präsident und stellte die Handelsbeziehungen infrage.
China schlägt mit eigenen Zöllen zurück, EU will reagieren
Als Reaktion auf die von US-Präsident Trump verhängten Importzölle hat China Gegenmaßnahmen ergriffen. Laut Pekinger Finanzministerium werden auf Kohle und verflüssigtes Erdgas aus den USA zusätzliche Zölle von 15 Prozent erhoben. Für Öl und landwirtschaftliche Maschinen gilt ein Aufschlag von zehn Prozent.