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Nach Assad-Sturz: Arbeitsmarkt: Was passiert, wenn alle Syrer heimfahren?

Nach Assad-Sturz: Arbeitsmarkt: Was passiert, wenn alle Syrer heimfahren?

Nach Assad-Sturz: Arbeitsmarkt: Was passiert, wenn alle Syrer heimfahren?

Asylbewerber
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Syrer machen einen sehr kleinen Anteil der deutschen Beschäftigten aus. Foto: picture alliance / dpa
Nach Assad-Sturz
 

Arbeitsmarkt: Was passiert, wenn alle Syrer heimfahren?

Jeder 20. Syrer lebt aktuell in Deutschland. Bricht der Arbeitsmarkt zusammen, wenn viele von ihnen nach dem Assad-Sturz in ihre Heimat zurückgehen? Kamen da unverzichtbare Arbeitskräfte? Das Institut für Arbeitsforschung liefert die Antwort.
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NÜRNBERG. Deutschlands Arbeitsmarkt würde eine Massenabwanderung der Syrer nach dem Sturz von Assad gut verkraften. Fast eine Million Syrer leben aktuell in der Bundesrepublik. 222.610 davon sind laut der Bundesagentur für Arbeit sozialversicherungspflichtig versichert. Dazu haben noch 65.000 einen Minijob.

In Deutschland sind insgesamt mehr als 35 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Der Anteil syrischer Arbeitnehmer an dieser Zahl beträgt also in fast allen Berufsgruppen weniger als ein Prozent, erklärte der Arbeitsmarktforscher Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg gegenüber der dpa. Die meisten syrischen Beschäftigten arbeiten in der Berufsgruppe „Verkehr, Logistik, Sicherheit“, wo ihr Anteil bei 1,4 Prozent liegt. Über alle Berufsgruppen hinweg beläuft sich ihr Anteil auf etwa 0,6 Prozent.

Wichtige Qualifikationen für die Heimat

Knapp 44 Prozent der syrischen Arbeitskräfte sind als ungelernte oder angelernte Helfer tätig, während mehr als die Hälfte eine Facharbeiterqualifikation oder eine höhere Ausbildung vorweisen können. Laut IAB arbeiten allein etwa 5.000 Ärzte aus Syrien in Deutschland.

Weber betonte, daß Erfahrungen aus früheren Flüchtlingsbewegungen zeigen, daß nicht alle Geflüchteten in ihre Heimat zurückkehren möchten. Es sei sinnvoll, jene, die eine Rückkehr anstreben, dabei zu unterstützen, anstatt Hindernisse aufzubauen. Mit den in Deutschland erworbenen Qualifikationen und Erfahrungen könnten sie einen wertvollen Beitrag zum Wiederaufbau ihres Landes leisten. Außerdem könnten sie in der Zukunft als wichtige Ansprechpartner für deutsche Interessen in Syrien fungieren. (rr)

Syrer machen einen sehr kleinen Anteil der deutschen Beschäftigten aus. Foto: picture alliance / dpa
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