KIEL. Die Kieler Mobilitätsdezernentin Alke Voß (Grüne) hat ein Verbot von rückwärts Ein- und Ausparken auf Grundstückszufahrten gefordert. „Dies wird das Gefährdungspotential für andere und insbesondere vulnerable Verkehrsteilnehmer deutlich verringern“, sagte Voß den Kieler Nachrichten. Die Maßnahme solle dabei helfen, Unfälle zu vermeiden.
„Bei beantragten Grundstückszufahrten werden regelmäßig Anträge gestellt, bei denen die Planung vorsieht, daß Fahrzeuge rückwärts auf oder von dem privaten Grundstück fahren“, berichtete die Grünen-Politikerin. „Aktuelle Unfallzahlen zeigen allerdings, daß es gerade bei rückwärts fahrenden Fahrzeugen zu Unfällen mit Personenschaden kommt.“ Rückwärtsfahren, Abbiegen oder Wenden sind für 27,2 Prozent aller Unfälle in Schleswig-Holstein die Hauptursache, berichteten die Kieler Nachrichten mit Verweis auf die Landespolizei.
Parkflächen in Kiel sollen größer werden
Daher will Mobilitätsdezernentin Voß künftig nur Grundstückzufahrten genehmigen, bei denen vorwärts ein- und ausgeparkt werden kann. Die neue Regelung gelte nur für neu errichtete Parkplätze und Zufahrten sowie wenn bestehende Parkflächen umgestaltet werden. Ausnahmen würden für Kleingaragen und offene Anlagen mit bis zu vier Stellplätzen in unmittelbarer Straßennähe gelten.
Konkret sollen die neuen Parkflächen ausreichend Platz bieten, damit Fahrzeuge wenden können. Denn sie müssen das Grundstück vorwärts wieder verlassen. Zudem soll eine freie Sicht auf Fußgänger gegeben sein.
Die Grünen haben seit 2023 im Stadtrat eine „Kooperationsvereinbarung“ mit der SPD. Daher gilt es als wahrscheinlich, daß der Vorschlag von Voß eine Mehrheit findet. Zunächst soll der Ausschuß für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität am 5. November darüber diskutieren. (sv)