Krieg gegen die Ukraine: Atomkraftwerk in Saporischschja – Feuer „vollständig gelöscht“

Brennende Kühltürme am Atomkraftwerk Saporischschja: Rußland und die Ukraine bezichtigen sich gegenseitig Foto: X / @ZelenskyyUa

Krieg gegen die Ukraine

Atomkraftwerk in Saporischschja – Feuer „vollständig gelöscht“

Ausland

12. August 2024

Autor: JF-Online

23 Kommentare

Das Feuer am Kühlturm des Atomkraftwerks in Saporischschja ist vollständig gelöscht und Strahlenwerte normalisiert. Nun beginnt die Suche nach dem Schuldigen. Atomforscher schlagen sich klar auf eine Seite.

SAPORISCHSCHJA. Nach einem Brand in einem Kühlturm an dem Atomkraftwerk in Saporischschja hat Rußland die Ukraine dafür verantwortlich gemacht. Das Feuer sei auf einen ukrainischen Angriff „auf den Kühlturm des Atomkraftwerks“ zurückzuführen, schrieb der von Moskau eingesetzte Behördenvertreter Wladimir Rogow auf Telegram. Rußland hält Saporischschja im Süden der Ukraine seit 2022 besetzt.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj widersprach auf dem Kurznachrichtendienst X der russischen Darstellung. „Aus Nikopol haben wir erfahren, daß die russischen Besatzer auf dem Gelände des Kernkraftwerks Saporischschja ein Feuer gelegt haben. Seit dem ersten Tag der Eroberung hat Russland das KKW Saporischschja nur dazu benutzt, die Ukraine, ganz Europa und die Welt zu erpressen.“

Experten äußern Bedenken an Atomkraftwerkbrand

Ebenso äußerten Experten Bedenken an der Erzählung russischer Behörden. Der Atomforscher vom Institut der Vereinten Nationen für Abrüstungsforschung, Pavel Podvig, merkte auf X an: „Es gibt da einfach nichts, was brennen kann. Ein Kühlturm besteht im Prinzip aus Beton und einigen Stahlrohren. Das hier sieht künstlich aus.“

Dem schloß sich die deutsche Atomforscherin Anna Vero Wendland an. „Russen machen Ablenkungs-Qualm im AKW Saporischschja in einem Kühlturm“, schrieb sie auf X. Weiter seien die Kühltürme weit weg vom Reaktorgebäude.

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Am Sonntag abend hatten russische Behörden einen Brand im Atomkraftwerk Saporischschja gemeldet. Dem sei ein Angriff ukrainischer Truppen vorhergegangen. Gefahr durch Strahlen drohe allerdings nicht, da alle Blöcke des AKW abgeschaltet seien. (sv)

Kommentare anzeigen

Kommentare

Marco Mahlmann sagt:

12. August 2024 um 14:06 Uhr

Zunächst einmal: Das ist kein „Krieg gegen die Ukraine“, sondern die Ukraine und Rußland sind miteinander im Krieg.
Nachdem die Russen das Kernkraftwerk eingenommen hatten, ließen sie es einige Zeit weiterlaufen, um die Ukraine mit Strom zu versorgen. Als ukrainische Truppen dann auf das Werk schossen, haben die Russen es sicherheitshalber abgeschaltet.
Wer jetzt mit dem kalten Betonklotz Kriegspolitik treibt, ist einstweilen egal; natürlich spielen beide Seiten das Kriegspropagandaklavier. Entscheidend ist, daß endlich ein Friedensabkommen ausgehandelt wird, das dann auch angenommen werden kann, ohne daß der Westen der Ukraine untersagt, zu unterschreiben, wie damals Johnson.
Trump ist am ehesten zuzutrauen, daß er Frieden macht. Der läßt sich Selenskyj kommen und sagt: „Entweder Du machst Frieden zu unseren Bedingungen, oder wir lassen Dich fallen.“ Dann spricht er mit Putin und sagt: „US-Firmen haben in der Ukraine investiert. Sieh zu, daß die ihr Geld behalten, dann kläre ich das mit Selenskyj. Nimm den Donbas und die Krim, aber laß Kiew in Ruhe.“ Dann hört das Töten auf.
1. Paulinaroth sagt:
  
  12. August 2024 um 15:27 Uhr
  
  Doch bis es soweit ist, daß Trump das machen könnte, sorgt der Medienmann u. Schauspieler für Tatsachen. Immer in der Gewissheit, der Westen schaut wohlwollend zu. Alles ausreizen. Können wir dankbar sein, daß Wladimir („Wolodimir“) Selenskiy keine Atombomben hat!
2. Leonore Bethof sagt:
  
  13. August 2024 um 9:13 Uhr
  
  @Marco Mahlmann
  
  Für den ersten Satz in Ihrem (überhaupt völlig vernünftigen) Kommentar danke ich Ihnen besonders.
  
  Der war mir direkt aufgefallen. Sowas ist glatt in der Lage mir die Junge Freiheit zu vergällen. Bei allem Verständnis für das Bedürfnis, sich nicht auch bei diesem Thema gegen den Mainstream zu stellen: MUT ZUR WAHRHEIT ist nicht nur wichtig bei Parteien (und dem RKI, fällt mir gerade im Zusammenhang mit den Protokollen ein, deren Entschwärzung offenbar deshalb so lange gedauert hat, weil man sie erst noch verfälschen „mußte“… siehe „Multipolar“ oder auch den Telegram-Kanal von Peter Boehringer – leider offenbar noch nicht in der JUNGEN FREIHEIT).
Peter Ehrlich sagt:

12. August 2024 um 11:34 Uhr

Diesem Filmlkomiker und Clown aus Kiev darf man kein Wort glauben. Alles nur Fake News.
Spreeathener sagt:

12. August 2024 um 11:22 Uhr

Da sich hier die meisten Kommentare darauf beschränken, ihr generelles Credo zum besten zu geben (Ukris verlogen und böse, Ruskis ehrlich und lieb), mal die Frage, was denn natürlicherweise an einem AKW Kühlturm so eine schwarze Rauchsäule erzeugen soll?!
Aufbau + Funktion eines Kühlturms: https://www.youtube.com/watch?v=R9mlefJRTkU

Da ist nichts, was mit großer schwarzer Rauchsäule abbrennen könnte, es sei denn, man hat es vorher absichtlich plaziert.
Beide Seiten stellen fest, dass dieser Kühlturm inaktiv ist. Also bleiben zwei Möglichkeiten.
a) Die Russen nutzten den inaktiven Kühlturm, um Militärgerät vor Angriffen sicher zu lagern, aber die Ukrainer haben diese Gerätschaften trotzdem getroffen.
b) Die Russen haben brennbares Material im Turm deponiert, um mit einer weithin sichtbaren Rauchsäule einen Propagandaeffekt zu erzielen, damit die nuklearunfallbesorgte westliche Öffentlichkeit die Ukris zur Mäßigung aufruft.

Unsinnig ist jedenfalls die Vorstellung, die Ukrainer versuchten durch Entzünden eines inaktiven Kühlturms einen GAU oder anderweitigen Nuklearschaden zu verursachen.
Paulinaroth sagt:

12. August 2024 um 9:02 Uhr

Russen sind solche „Dummköpfe“, sie sprengen auch ihre eigenen Milliardenobjekte wie Pipelines, weshalb dann auch nicht Kühltürme. Wenn dann demnächst eine Bombe im Kreml einschlägt, haben sie das selbstverständlich auch selbst gemacht.
Andererseits: Selenskiy darf doch riskieren, weiß er sich doch den gesamten Westen, vor allem aber den Onkel überm Teich, hinter sich!
1. jodibel sagt:
  
  12. August 2024 um 9:35 Uhr
  
  Sie haben es sehr genau auf den Punkt gebracht.
  
  jodibel
2. Peter Ehrlich sagt:
  
  12. August 2024 um 11:37 Uhr
  
  Danke, Sie haben es mal wieder genau auf den Punkt gebracht.
3. Leonore Bethof sagt:
  
  13. August 2024 um 9:24 Uhr
  
  Exakt!
  
  Ich muß hier ein peinliches Geständnis machen: Ich hatte zunächst (zu meiner Entschuldigung, das ist viele Jahre her, und damals glaubte ich auch in Bezug auf den Irak-Krieg noch felsenfest an „das Gute im Ami“, nein, ich korrigiere: „… in der US-Politik“) tatsächlich geglaubt, daß es Putin war, der Litwinenko mit dem radioaktiven Stoff, was war es noch, Polonium oder was weiß ich, vergiftet hätte. Jedenfalls war es ein Stoff, den NUR Rußland hat und nur für seine Atomwaffen – was ich peinlicherweise für einen schlagenden Beweis der russischen Täterschaft bei der Vergiftung Litwinenkos hielt.
  1. Peter G sagt:
    
    13. August 2024 um 10:52 Uhr
    
    Frau Bethof, Sie müssen sich nicht entschuldigen! Vor 40 Jahren wurde in den damals Westdeutschen Medien überwiegend Wahrheit verbreitet, die Quelle war vertrauenswürdig. Beim Jugoslawien-Krieg habe ich auch noch alles geglaubt, die Erkenntnis über US Politik kam langsam. Wichtig ist, dass die Augen nicht mehr vernagelt sind, wie bei einer großen Mehrheit in Deutschland.
Peter G sagt:

12. August 2024 um 8:15 Uhr

Ein schwacher Artikel, wo AKW Experten oder Personen, die sich für solche halten, ihre politische Haltung, „der Russe ist grundsätzlich immer schuld“ zum besten bringen.

Die AKW Einnahme hat einen Hintergrund, der praktisch unbekannt ist. Dort waren große Mengen waffenfähiges Plutonium gelagert, inzwischen nach Russland abtransportiert. Und die Ukraine hat ohne Zweifel das Know how uns die Spezialisten für die Bombe. Es war vielleicht mit ein Kriegsgrund.

Den Experten aus dem Artikel möchte in Erinnerung bringen, die Russen haben ein AKW in Tschernobyl gebaut, die Ukrainer haben dieses in die Luft gejagt! Das ist unstrittig!
1. jodibel sagt:
  
  12. August 2024 um 9:32 Uhr
  
  Zitat:
  
  „… die Russen haben ein AKW in Tschernobyl gebaut, die Ukrainer haben dieses in die Luft gejagt! Das ist unstrittig!“
  
  Unstrittig ? Aus welcher Quelle zitieren Sie ? Und Übrigens: das liegt bereits 38 Jahre zurück.
  
  jodibel
  1. Peter G sagt:
    
    12. August 2024 um 12:00 Uhr
    
    Jodibel, zu Tschernobyl habe ich fälschlicherweise unten bei Liegnitz geantwortet, bitte dort nachlesen.
Schlaumeier sagt:

12. August 2024 um 8:08 Uhr

Es gibt noch „deutsche“ „Atomforscher“?!?
1. Dietmar_Pribyl sagt:
  
  12. August 2024 um 10:29 Uhr
  
  Klar, aber nicht in Deutschland
Martin H. sagt:

12. August 2024 um 7:25 Uhr

Klar, der Iwan beschießt angeblich ja schon seit Jahren das von ihm besetzte KKW. Thomas Röper zumindest schreibt zum aktuellen Fall:

„Dass die Experten der IAEO auf X von mehreren Explosionen und einem Drohnenangriff berichtet haben, zeigt, dass die ukrainischen Angaben über von Russen im Kühlturm angezündete Reifen reine Kriegspropaganda sind, um vom eigenen Beschuss auf das AKW abzulenken.“

Sowie: „Ich war selbst mehrmals in der Region und jeder dort weiß, wer das AKW beschießt, denn der Beschuss kommt von der anderen Seite des Flusses Dnjepr, wo die ukrainischen Truppen stehen. Man sieht das auch an den Einschlägen, die aus dem Norden kommen, wo die Kiewer Truppen stehen. Man sieht das an den Resten der Geschosse und Raketen, die aus westlicher Produktion kommen. Man muss kein ausgewiesener Experte sein, um das zu verstehen.“
1. Liegnitz sagt:
  
  12. August 2024 um 8:02 Uhr
  
  Kann sein was Röper sagt…kann auch nicht sein.
  Die IAEO hat auch nur die Info surch die Russen.
  
  Röpers Pali Affinität wird ja ganz selektiv hier auch nicht gern aufgegriffen.
  Anderes dann schon.
2. Peter G sagt:
  
  12. August 2024 um 8:33 Uhr
  
  Ich stimme Ihnen vollständig zu, Martin H. Ergänzen möchte ich höchstens, da wo Krieg herrscht, können immer Irrläufer dort einschlagen, wo es eigentlich keine von beiden Seiten will. Der Gedanke, die Russen zünden selbst ein Feuerchen in einem AKW ist an Albernheit nicht zu übertreffen.
  1. Liegnitz sagt:
    
    12. August 2024 um 9:41 Uhr
    
    Ist das denn so abwegig ?
    
    Jetzt wo der Vorstoss bei Kursk die Russen doch sehr beschäftigt….ein kleines Ablenkungsmanöver nach dem Motto “ die Ukrainer drehen durch und verseuchen Europa radioaktiv…“.
    
    Ein paar Dutzend alte Lkw Reifen qualmen ganz ordentlich. Nichts gefährliches , aber sieht gefährlich aus.
    
    Was sollte denn in einem Kühlturm bitte mut schearzem Rauch abbrennen bei nem Treffer ?
    Da ist doch nix Brennbares.
    Oder seh ich das falsch…
    1. Peter G sagt:
      
      12. August 2024 um 11:58 Uhr
      
      Liegnitz, als ich 18 war, habe ich mitten in Dresden einen Kernreaktor manuell gesteuert, die Kettenreaktion erbarmungslos nach oben getrieben und fasziniert auf das Kommende gewartet. Es war kein Atompilz, sonden eine rote Lampe, die Steuerstäbe sind per automatischen Notaus runtergekracht und haben die Kettenreaktion erstickt. Sinn der Übung, angehende Energetiker einzurichten, ohne Notaus kein Reaktorbetrieb.
      
      Die ukrainische Bedienung hat 1986 bei einem Experiment das Notaus deaktiviert, und als es gefährlich wurde, zu spät den roten Knopf gedrückt. Das die Russen Kraftwerke bauen und nicht die Ukr., das weiß man.
      
      Eine Show mit Rauch haben die Russen nicht nötig, in den r Medien wird der Brand kaum erwähnt.
      
      Im Übrigen werden manche Bomben mit Zeug vollgestopft, was sehr brennt, egal wohin Sie fallen.
      
      Es bleibt albern.
    2. Peter G sagt:
      
      12. August 2024 um 12:01 Uhr
      
      Liegnitz, der 1. Teil gehört als Antwort zu Jodibel oben, versehentlich hier geschrieben.
    3. Elian5 sagt:
      
      12. August 2024 um 12:11 Uhr
      
      Es heißt doch: Kühltürme können nicht brenn;
      aber die Russen schaffen die Selbstzerstörung!
      
      Es ist doch inzwischen bewiesen, dass vom Westen geführte Drohnen zu Explosionen in dem Kühlturm führten!
      
      Ohne Nato gäbe es längst Friede in der Ukraine zum Vorteil beider Seiten. Begreift das denn niemand?
      1. Liegnitz sagt:
        
        12. August 2024 um 12:26 Uhr
        
        „Es ist doch inzwischen bewiesen, dass vom Westen geführte Drohnen zu Explosionen in dem Kühlturm führten“
        
        Wo ist das denn bewiesen ?