BERLIN. Etwa vier Wochen nach der Einführung des Ampel-Staatsangehörigkeitsrechts hat sich die Zahl der Einbürgerungs-Anträge deutlich erhöht. Vor allem in Berlin stiegen die Anfragen steil an – doch auch Hessen, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein verzeichneten klare Zuwächse, wie die Bild-Zeitung berichtet.
Von Ende Juni bis Ende Juli meldete das Landesamt für Einwanderung in Berlin etwa 5.000 Anträge. Im Vorjahreszeitraum waren es 1.707 gewesen. Die Zahl der Anträge stieg demnach um 193 Prozent.
In Hessen kletterten die Anträge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 2.600 auf 3.300 – ein Plus von 27 Prozent. In Schleswig-Holstein stiegen sie auf 1.193. Im Vergleich zu 2023, wo es im selben Zeitraum 865 Anträge gegeben hatte, ist das ein Zuwachs von 38 Prozent.
Unionspolitiker äußern Kritik an neuen Einbürgerungsregeln
Hamburg meldete mehr als 2.000 Anträge. Im Vorjahreszeitraum waren es weniger als 1.200 gewesen – was einem Plus von 76 Prozent entspricht. In Bremen kletterten die Anträge währenddessen von weniger als 2.500 auf fast 3.500, ein Zuwachs von 41 Prozent. Auch in den Städten Hannover und Essen stiegen die Anträge deutlich – um 31 Prozent und 213 Prozent.
Mehrere Vertreter der Unionsparteien kritisierten den Anstieg. CSU-Innenpolitikerin Andrea Lindholz warf der Ampel-Koalition vor, den deutschen Paß „ein Stück weit entwertet“ zu haben. „Turbo-Einwanderung und Doppelpaß sind ein Fehler.“
Der erste parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei, mahnte: „Wichtig ist, daß die Staatsbürgerschaft Schlußpunkt einer gelungenen Integration ist. Angesichts der stark verkürzten Wartezeiten kann beim Staatsangehörigkeitsrecht der Ampel davon keine Rede mehr sein.“ (lb)