FRANKFURT AM MAIN. Die 40 im Dax zusammengefaßten größten deutschen Börsenkonzerne haben im vergangenen Jahr mindestens 10,7 Milliarden Euro an Subventionen erhalten. Das geht aus einer Analyse des „Flossbach von Storch Research Institutes“ hervor, die jetzt veröffentlicht wurde.
Gleichzeitig fuhren diese Unternehmen 2023 rund 117 Milliarden Euro Gewinn ein und verlagern aufgrund der schlechten Standortbedingungen immer mehr Produktionsstätten und Arbeitsplätze ins Ausland. Die staatlichen Subventionen verdoppelten sich im Vergleich zum Vorjahr damit nahezu. Damals hatten sie sechs Milliarden Euro betragen. Bis 2018 lagen die Zuschüsse bei jährlich rund zwei Milliarden Euro und zogen danach stark an.
Es stelle sich die Frage, „ob es eine wirtschaftliche Notwendigkeit gibt, die Dax-Konzerne in diesem Ausmaß mit Steuergeldern zu stützen oder zu fördern“, kritisierte der Flossbach-Analyst Philipp Immenkötter, der mit seinen Kollegen die Geschäftsberichte aller 40 Unternehmen auswertete. Dabei sei die Gesamtsumme noch vorsichtig geschätzt, denn Vorstände hätten Spielräume, was sie in Geschäftsberichten als Subventionen kennzeichneten.
Die größten Profiteure unter den Dax-Konzernen
Größter Profiteur der hauptsächlich von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verantworteten Politik war demnach der Energiekonzern E.on mit mehr als 9,3 Milliarden Euro seit 2016. Es folgte Volkswagen mit 6,4 Milliarden. Auf Platz drei landete BMW mit 2,3 Milliarden Euro, darunter fielen Zuschüsse für den Bau von Standorten.
Elf Dax-Konzerne erhielten zwischen 2016 und 2023 jeweils mindestens eine Milliarde Euro vom Staat. Durchschnittlich betrug die Summe über die Jahre pro Unternehmen rund 200 Millionen Euro. Indirekte Subventionen, wie die zwischenzeitliche Kaufprämie für E-Autos, wurden in der Studie nicht berücksichtigt. Diese seien laut der Analyse aber eine indirekte Subvention der Autoindustrie. (fh)