HANNOVER. Der Islamverband Schura hat sich für eine Ramadan-Beleuchtung in Hannover ausgesprochen. In anderen Städten, etwa Frankfurt am Main und Köln, gibt es bereits eine festliche Beleuchtung für den islamischen Fastenmonat. „Diese Idee unterstreicht die Gleichberechtigung aller Bevölkerungsgruppen unabhängig ihrer Herkunft, Nationalität oder Religion“, teilte ein Sprecher von Schura Niedersachsen mit.
Muslime in Deutschland erwarteten keine Sonderrechte oder besondere Behandlung, auch nicht während des Ramadans. Dennoch wünsche Schura sich eine „größere Sichtbarkeit der islamischen Feiertage auch in der Arbeitswelt“. Arbeitgeber könnten beispielsweise fastende und nicht fastende Angestellte gemeinsam zum abendlichen Fastenbrechen einladen. Das fördere den interkulturellen Dialog, betonte der Schura-Sprecher.
Ministerpräsident Weil trifft Islamverbände nach Ramadan
Am kommenden Samstag lädt der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) zu einem Empfang zum Ende des Ramadans ein. Unklar ist, ob dort die Pläne besprochen werden, einen Staatsvertrag mit islamischen Verbänden auszuhandeln. Darin könnte der Umgang mit islamischen Bestattungen und schulischem Religionsunterricht geregelt werden. Auch die Landesregierung von Rheinland-Pfalz befindet sich laut Medienberichten derzeit in solchen Gesprächen – andere Bundesländer wie Hamburg und Bremen haben einen derartigen Vertrag bereits seit mehreren Jahren.
Der Fastenmonat Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondkalenders, im muslimischen Glauben wurde in diesem Monat der Koran herabgesandt. Weil sich der islamische Kalender am Mond orientiert, findet der Ramadan jedes Jahr zu einem anderen Zeitpunkt statt. Die diesjährige muslimische Fastenzeit begann am 10. März und endet am 9. April. Am 10. und am 11. April folgt das Zuckerfest (arabisch: Eid al-Fitr), bei dem Gläubige zusammen mit der Familie und Freunden festlich essen. (st)