Gräueltaten geschehen jeden Tag, was der Mensch dem Menschen antut, ist unbeschreiblich und für die meisten von uns schier unfaßbar. Die Brutalität mancher Verbrechen läßt uns zuweilen an der Menschheit zweifeln. Zwar gehört Gewalt zum Wesen der Natur, doch der Mensch ist die gefährlichste Bestie und an sadistischer Lust unübertroffen.
Nun sind Kriegsgeschehen und Alltagskriminalität seit jeher Teil menschlicher Gesellschaften, aber es gibt Verbrechen, die uns besonders schockieren und selbst im Stakkato der Gewalt eine Zäsur hinterlassen: Als der IS in Syrien und im Irak wütete, Menschen enthauptete, keine Gnade kannte und die Welt in den Schlund der Hölle blicken ließ oder als 1994 in Ruanda etwa 250.000 Frauen und Mädchen vergewaltigt wurden und vielen von ihnen die Brüste abgeschnitten wurden, damit sie ihre Kinder nicht mehr ernähren konnten, schien das pure Böse am Werk gewesen zu sein. All die Menschheitsverbrechen, von Adolf Hitler bis Mao Tse-tung und Josef Stalin, die grenzenloses Leid über die Welt brachten und für hunderte Millionen Tote verantwortlich sind, hinterließen tiefe Wunden im kollektiven Bewußtsein unserer Zivilisation.
Einen Zivilisationsbruch begingen nun auch die Anhänger der Hamas mit dem Überfall auf die israelische Zivilbevölkerung. Was die Hamas-Führer als „Militäroperation“ beschreiben, wird auch als Menschheitsverbrechen in die Geschichtsbücher eingeschrieben werden. Seit dem Holocaust wurden nicht mehr so viele Juden an einem einzigen Tag ermordet. Es ist ein blutrünstiges Schlachten gewesen, das durch keinen territorialen oder religiösen Konflikt zu rechtfertigen ist. Es ist eine zivilisatorische Kapitulation.
Jubel über Hamas-Gräuel gibt es auch in Deutschland
Die Todes-Schergen der Hamas fielen marodierend über die israelischen Dörfer her, mißbrauchten die Frauen auf grausamste Weise und vergewaltigten manche von ihnen zu Tode. Sie ermordeten mit ungezügelter Willkür jeden, den sie habhaft werden konnten – auch Alte und Kinder – und verschonten nur wenige, um sie in den Gazastreifen zu verschleppen. Dort droht ihnen bestialische Folter und wohl der sichere Tod. Es kursieren Videos aus Gaza, in denen israelische Kleinkinder in Käfigen ausgestellt sind und verängstigt ihrem Schicksal entgegen harren. Nackte, leblose Körper werden auf Pick-ups durch feiernde arabische Menschenmengen gefahren und von ihnen bespuckt und geschändet – die Perfidität des Mobs ist grenzenlos und kennt keine Scham.
Jeder normale Mensch kann sich angesichts dieser Bilder und der Nachrichten aus Israel nur entsetzt abwenden und das Morden der Hamas entschieden verurteilen – nicht aber geifernde muslimische Horden im Iran, Irak, dem Libanon oder eben Berlin und Duisburg, die das Massaker in Israel bejubelten. Im Berliner Stadtteil Neukölln verteilten Mitglieder des islamischen Netzwerks „Samidoun“ am ersten Tag des Hamas-Terrors Süßigkeiten und feierten das Morden auf offener Straße.
Währenddessen verteilen Anhänger von Samidoun Deutschland in #Neukölln Süßigkeiten als Reaktion auf den Terror in Israel. Und ich frage mich, warum diese Organisation noch nicht verboten wurde? @NancyFaeser? pic.twitter.com/dOiypOlK0M
— Ahmad Mansour (@AhmadMansour__) October 7, 2023
Solche Jubelfeiern und sogenannte „Solidaritätskundgebungen“ auf deutschen Straßen sind nicht nur für deutsche Juden oder Israelis unerträglich, auch für jeden Demokraten. Man muß sich vergegenwärtigen, was die Parolen „Free Palestine“ oder „From the river to the sea, Palestine will be free“ im Grunde bedeuten. Damit wird ein „judenfreies“ Gebie, vom Jordan bis zum Mittelmeer gefordert – nichts weniger als die „Endlösung der Judenfrage“, eine tödliche, ethnische Säuberung, wie es die Terror-Schergen nun gezeigt haben.
Islam-Appeasement ist unentschuldbar
Das Leben in Israel wird nie wieder so sein wie vor dem Überfall der Hamas. Es gibt ein Leben vor dem 7. Oktober und ein Leben danach. Die Welt darf nicht zum nächsten Tagesordnungspunkt übergehen und ganz besonders nicht Deutschland, das eine historische Verantwortung gegenüber Israel und dem jüdischen Volk trägt und gerade, weil es massenhaft muslimische Juden- und Israelhasser ins Land importiert. Kein verantwortlicher Politiker kann mehr sagen, er hätte nicht gewußt, welch menschenverachtende Ideologie der Islam ist.
Jedes Islam-Appeasement und jegliche Verharmlosung oder Relativierung der Gewalt-Suren im Koran sind unentschuldbar. Eine „Zeitenwende“ in der Migrationspolitik und im Umgang mit radikalen islamischen Gruppierungen in Deutschland ist längst überfällig.
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Laila Mirzo ist Chefredakteurin der Jüdischen Rundschau.