LONDON. Die britische Regierung hat angekündigt, die Abschiebung illegal eingereister Asylbewerber auf die Insel Ascension mitten im Atlantischen zu prüfen. Das soll offenbar das gescheiterte Vorhaben ersetzen, illegale Migranten in das ostafrikanische Land Ruanda abzuschieben, berichtet die Welt. Ascension ist eine rund 88 Quadratkilometer große Insel mit rund 800 Einwohnern und liegt zwischen Südamerika und Afrika.

Großbritanniens konservative Regierung um Premierminister Rishi Sunak greift inzwischen zu rigideren Methoden, um die illegale Migration einzuschränken. Mit der verschärften Migrationspolitik versucht die britische konservative Partei, Wähler zurückzugewinnen.
Auch Menschen mit Migrationshintergrund lehnen Einwanderung ab
„In den letzten zehn Jahren hat sich in Teilen der Gesellschaft die Sorge vor Globalisierung verbreitet, die darin ihren sozialen und wirtschaftlichen Status bedroht sehen“, erklärte der Historiker Alan Lester von der Universität Sussex der Welt zufolge. „Dies betrifft Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gleichermaßen und äußert sich zuweilen in Ablehnung von Einwanderung.“
Der Chef des Wahlforschungsunternehmens More in Common, Luke Tyrl, sieht das ähnlich: „Viele Labour-Wähler gaben damals erstmals den Konservativen ihre Stimme, weil Johnson sich einem für sie wichtigen Anliegen verschrieben hatte: der Begrenzung der Migration.“ Versagten die Konservativen mit ihrem Vorhaben, die unrechtmäßige Einwanderung zu stoppen, würde das ihre ohnehin schon schlechte politische Position „extrem schwächen“. (ca)