ESCHBORN. Die Zahl der Anträge auf staatliche Förderung für den Einbau von Wärmepumpen ist deutlich gesunken. Zwischen Januar und Juli dieses Jahres gingen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) knapp 56.000 entsprechende Anträge ein. Im Vorjahreszeitraum waren es noch knapp 142.000. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 60 Prozent, wie die FAZ unter Berufung auf noch unveröffentlichte Zahlen des Bafa berichtete.
Im vergangenen Juli gingen etwa 7.000 Förderanträge beim Bafa ein, damit ist die Zahl der Gesuche wieder auf dem Niveau von Anfang 2022. Im August vergangenen Jahres waren mit Blick auf die steigenden Gaspreise und die Förder-Versprechen von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) noch mehr als 148.000 Anträge gestellt worden.
Bundesverband der Wärmepumpenhersteller ist unzufrieden
Habecks ursprüngliches Ziel von 500.000 eingebauten Wärmepumpen pro Jahr rückt damit in weite Ferne. Der Gesetzesentwurf, auf den sich die Ampel-Regierung im Juli geeinigt hatte, macht es einfacher, Holzheizungen und wasserstofffähige Gasheizungen zu installieren.
Der Bundesverband der Wärmepumpenhersteller hatte daher ebenfalls im Juni vor zu viel Zögerlichkeit gewarnt. Die Regierung müsse schnell Transparenz schaffen über die höhere Subventionierung beim Heizungstausch. Doch bis jetzt gibt es aus Berlin lediglich ein Konzeptpapier. Wer eine besonders alte Heizung gegen eine Wärmepumpe austauscht, soll bis zu 70 Prozent des Gesamtpreises erhalten – deutlich mehr, als die 40 Prozent, die es bisher für die Installation einer Wärmepumpe gibt. Zudem will die Bundesregierung in Zukunft den Heizungstausch mit maximal 21.000 Euro unterstützen, bisher liegt die Obergrenze bei 24.000 Euro. Damit soll verhindert werden, daß die Hersteller aus der Privatwirtschaft die Preise künstlich hochhalten.
Die Finanzierung ist völlig unklar
Unklar ist, wie das Projekt finanziert werden soll. Bisher sind etwa 13 Milliarden Euro jährlich aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) des Bundesfinanzministeriums dafür vorgesehen. Durch die geplante Verteuerung des CO2-Preises wird das KTF-Budget erhöht. Doch weil die Chipförderung nun auch durch das KTF finanziert werden soll, könnte das Geld knapp werden.
Die Grünen fordern deshalb, Geld aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds herauszuziehen, der ursprünglich für die Energiepreishilfen geplant war. Die Ampel-Koalition hat noch bis Mittwoch Zeit, entsprechende Finanzierungspläne vorzulegen, damit das Kabinett diese pünktlich beschließen kann.
In der ersten Septemberwoche soll das überarbeitete Heizungsgesetz vom Bundestag beschlossen werden. (st)