BERLIN. Die Chefin des Bundesverbands der Tafeln, Michaela Engelmeier, hat vor einem Engpaß bei der Versorgung von Bedürftigen gewarnt. Der Staat müsse das „Existenzminimum“ der Menschen sichern, appellierte sie laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland an die Bundesregierung.
Tafeln in ganz Deutschland berichteten ihr Erschreckendes. Wegen „Rekordinflation und Preisexplosionen“ könnten sich viele Menschen nicht einmal mehr das Essen leisten. Das gehe nicht nur Bürgergeld-Empfängern so, sondern auch Millionen Geringverdienern und Rentnern.
Zahl der Tafel-Kunden verdoppelt
Ehrenamtliche Helfer der Tafelläden arbeiteten bereits an der Belastungsgrenze. Sie seien sowohl psychisch als auch körperlich ausgelaugt, ergänzte die Sprecherin Tafel-Verbands, Anna Verres.
Besonders problematisch: Offenbar gibt es mehr Bedürftige, aber gleichzeitig auch weniger Lebensmittelspenden. An manchen Standorten habe sich die Zahl der Kunden fast verdoppelt, schilderte der schleswig-holsteinische Tafel-Chef Frank Hildebrandt. Die Menge der abgegebenen Lebensmittel sei hingegen „teilweise um 50 Prozent“ gesunken. (zit)