BERLIN. Der Berliner Senat muß dem Betreiber des Bordell Artemis 100.000 Euro Entschädigung zahlen. Nach einer Razzia in dem Etablissement hatte die Staatsanwaltschaft behauptet, die Besitzer seien der organisierten Kriminalität zuzuordnen und Frauen seien dort wie „Sklaven auf Baumwollfeldern“ gehalten wurden.
An den Vorwürfen war allerdings nichts dran, das Gericht lehnte eine Anklageerhebung gegen die Betreiber ab. Die Aussagen der Berliner Justiz seien „schuldhaft amtspflichtwidrig, vorverurteilend, überzogen und reißerisch formuliert gewesen seien“, stellte die Richterin schon zu Beginn des Entschädigungsprozesses laut der BZ fest.
Einen Vergleich mit den Inhabern lehnte die Berliner Justizsenatorin Lena Kreck (Linkspartei) ab. Diese hatten 25.000 Euro gefordert. Nun müssen die Berliner Steuerzahler 100.000 Euro plus 10.000 Euro Zinsen. Das Geld will der Besitzer nun für wohltätige Zwecke spenden. (ho)