BERLIN. Mit einer Stellungnahme auf Facebook haben die „Jusos in der SPD“ das Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 verunglimpft. Der mißglückte Anschlag, in dessen Folge Claus Schenk Graf von Stauffenberg sowie zahlreiche Mitverschwörer hingerichtet wurden, „ist für uns kein anständiger Antifaschismus“, so die Jugendorganisation der Kanzlerpartei SPD.
Die Jusos schreiben: „Anständiger Antifaschismus ist, wenn unsere Genoss*innen (besonders im ländlichen Raum und Teilen ‚des Ostens‘) sich jeden Montag bei Wind und Wetter rechten und verschwörungsideologischen Aufmärschen entgegenstellen.“
Die Jugendorganisation der SPD sieht den 20. Juli, „diesen Gedenktag, an dem auch er als Held gefeiert wird, kritisch“. Stauffenberg handelte, so die Jusos, „nicht aus antifaschistischen Werten, sondern wahrscheinlich, weil er Deutschland vor einer Niederlage im 2. Weltkrieg bewahren wollte“.
Jusos: Stauffenberg Teil der „Nazi-Bande“
Und dann kommt das finale Urteil: „Stauffenberg war ein Nationalist, Antidemokrat und Antisemit, wie der Rest der Nazi-Bande auch.“ Demnach war Stauffenberg keinen Deut besser als Hitler.
Offenbar wissen die Jusos nicht, daß zum Kreis um Stauffenberg auch SPD-Mitglieder gehörten. Julius Leber, der als Innenminister im Kabinett der Verschwörer vorgesehen war, wurde bereits im Vorfeld des Attentats von der Gestapo verhaftet. Auch der ehemalige hessische Innenminister Wilhelm Leuschner (SPD) war an den Umsturzplänen beteiligt. Stauffenberg soll ihn sogar als neuen Kanzler eingeplant und damit dem DNVP-Politiker Carl Friedrich Goerdeler vorgezogen haben. Die Nazis ließen Leber und Leuschner hinrichten.
Die Verunglimpfung Stauffenbergs verbinden die Jungsozialisten mit einem Appell: „Wer anständig ist, geht zur Antifa. Jusos supporten ihre lokale Antifa nicht nur an Gedenktagen.“ Die Antifa ist dafür bekannt, mit Drohungen und Gewalt Veranstaltungen zu sprengen, die nicht ihrem linksextremen Weltbild entsprechen. Sie bedroht und verprügelt Andersdenkende. (fh)