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Kritik an Corona-Maßnahmen: Virologe: „Hälfte der symptomatischen Infektionen treten bei Geimpften auf“

Kritik an Corona-Maßnahmen: Virologe: „Hälfte der symptomatischen Infektionen treten bei Geimpften auf“

Kritik an Corona-Maßnahmen: Virologe: „Hälfte der symptomatischen Infektionen treten bei Geimpften auf“

Experten halten Beschränkungen nur für Ungeimpfte für falsch
Experten halten Beschränkungen nur für Ungeimpfte für falsch
Experten halten Beschränkungen nur für Ungeimpfte für falsch Foto: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON
Kritik an Corona-Maßnahmen
 

Virologe: „Hälfte der symptomatischen Infektionen treten bei Geimpften auf“

Die erneut verschärften Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern gehen Virologen und Epidemiologen nicht weit genug. Sie fordern auch Beschränkungen für Geimpfte.
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Wallasch, Medien, Gesicht

BERLIN. Mehrere deutsche Virologen und Epidemiologen haben die von Bund und Ländern beschlossene Verschärfungen der Corona-Maßnahmen als zu harmlos kritisiert. Grund dafür ist der dortige Fokus auf Ungeimpfte. „Wir brauchen deutliche Kontaktbeschränkungen, aktuell tatsächlich am besten für alle“, forderte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Ihm pflichtete der Virologe Klaus Überla bei, der Mitglied der Ständigen Impfkommission ist. „Es ist ein Fehler, Kontaktbeschränkungen für Geimpfte auszuschließen“, warnte er. „Denn inzwischen treten fast die Hälfte der symptomatischen Infektionen bei Geimpften auf. Die Geimpften spielen eine beträchtliche Rolle bei der Ausbreitung des Virus.“ Es brauche auch die Möglichkeit, „Kontaktbeschränkungen für Geimpfte im privaten Bereich zu verhängen“.

„Es wäre besser gewesen, Kontaktbeschränkungen für alle zu verhängen“

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck gab gegenüber dem RND zu bedenken: „Die Kontakteinschränkungen bergen die Gefahr, daß sich jetzt Ungeimpfte ins Private zurückziehen.“ Er bezweifelte die Möglichkeit, die Kontaktbeschränkungen dort u kontrollieren. Wir riskieren Übertragungen unter Ungeimpften, die keinen Grund mehr haben, sich testen zu lassen, sondern durch 2G ausgeschlossen werden.“

Ähnlich äußerte sich der Epidemiologe Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie. „Es wäre besser gewesen, Kontaktbeschränkungen für alle zu verhängen, also auch für Geimpfte und Genesene. Dies könnte leichter überprüft werden und zugleich besser für ein Absinken der Infektionen sorgen.“

Die scheidende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr Nachfolger Olaf Scholz (SPD) sowie die Ministerpräsidenten der Bundesländer hatten am Donnerstag deutschlandweit einheitliche Kontaktbeschränkungen für Personen beschlossen, die weder gegen Corona geimpft oder von einer Erkrankung genesen sind. Sie dürfen maximal zwei Personen eines anderen Haushalts treffen, wobei Kinder bis 14 Jahren ausgenommen werden. Überdies herrscht an Silvester und Neujahr ein striktes Feuerwerksverbot. (ls)

Experten halten Beschränkungen nur für Ungeimpfte für falsch Foto: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON
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