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Migrationskrise: Sozioökonomische Auswirkungen: Zypern will keine Asylanträge mehr bearbeiten

Migrationskrise: Sozioökonomische Auswirkungen: Zypern will keine Asylanträge mehr bearbeiten

Migrationskrise: Sozioökonomische Auswirkungen: Zypern will keine Asylanträge mehr bearbeiten

Migranten kommen in Zypern an (Archivbild)
Migranten kommen in Zypern an (Archivbild)
Migranten kommen in Zypern an (Archivbild) Foto: picture alliance/AP Photo | Petros Karadjias
Migrationskrise
 

Sozioökonomische Auswirkungen: Zypern will keine Asylanträge mehr bearbeiten

Bereits 16 Prozent aller Grundschüler sind Kinder von Zuwanderern, sagt die zypriotische Regierung. Außerdem habe die Massenmigration in das EU-Land soziökonomische Auswirkungen. Jetzt will die Regierung die Notbremse ziehen.
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NIKOSIA. Zyperns Regierung hat angekündigt, angesichts der steigenden Zahl illegaler Grenzübertritte die Bearbeitung von Asylanträgen auszusetzen. Sein Land werde bei der EU-Kommission einen Antrag stellen, um „Asylanträge von Menschen, die illegal ins Land kommen, auszusetzen“, zitierte die Nachrichtenagentur AFP Regierungssprecher Marios Pelekanos. Die Masseneinwanderung habe einen demografischen Wandel sowie ernste sozioökonomische Auswirkungen zur Folge.

Die zypriotischen Behörden werden die EU zudem drängen, auf der Insel lebende Asylbewerber in andere Mitgliedsländer umzusiedeln, ergänzte Pelekanos. Außerdem bemühe sich sein Land um Einigungen mit Drittstaaten, damit diese Staatsbürger zurücknehmen, deren Asylantrag negativ beschieden werde.

„Die Regierung ergreift zusätzliche Maßnahmen im Rahmen einer umfassenden Migrationspolitik, die die Menschenrechte respektiert, aber auch die Rechte und Interessen der Bürger des Landes schützt“, betonte Pelekanos. In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres sei die Migrantenzahl um fast 40 Prozent gegenüber 2020 gestiegen. 16 Prozent der Grundschüler seien Kinder von Zuwanderern.

Zahl der Mittelmeermigranten sprunghaft gestiegen

Zypern hat nach eigenen Angaben die höchste Zahl von Asylanträgen im Verhältnis zur Bevölkerung. Die Regierung warf der Türkei vor, für die Krise verantwortlich zu sein, weil sie es Migranten ermögliche, aus der Türkischen Republik Nordzypern in das EU-Land Zypern einzureisen.

Auch über die zentrale Mittelmeerroute sind in diesem Jahr deutlich mehr Migranten nach Europa gekommen als in den vergangenen Jahren. Laut den neuesten Zahlen des italienischen Innenministeriums registrierten die Behörden Stand 10. November 2021 mehr als 57.000 Migranten, die über das Mittelmeer zugewandert sind. 2020 waren es im selben Zeitraum weniger als 31.000, ein Jahr zuvor lag die Zahl bei unter 10.000.

Erst Anfang der Woche hatte die deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye rund 850 Mittelmeermigranten in einen sizilianischen Hafen gebracht. „Ein deutsches Schiff lädt mehr als 800 illegale Einwanderer in Sizilien ab – eine Frage: Haben unsere Innenministerin und unser Außenminister Berlin und Brüssel dazu aufgefordert, die Last dieser Immigranten zu übernehmen, oder ist das für sie okay so?“, kritisierte der frühere Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini. (ls)

Migranten kommen in Zypern an (Archivbild) Foto: picture alliance/AP Photo | Petros Karadjias
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