BERLIN. Die Zahl der Deutschen, die regelmäßig auf Sprachassistenten wie Alexa und Siri zurückgreifen, hat sich auf 45 Prozent erhöht. 2019 waren es erst 32 Prozent. Wie die Welt am Sonntag unter Berufung auf die Postbank Digitalstudie berichtete, sprechen besonders ältere Menschen immer öfter mit den digitalen Helfern.
Die höchste Nutzungssteigerung sei bei den über 40jährigen verzeichnet worden. 38 Prozent der Befragten hätten angegeben, mit digitalen Assistenten zu sprechen, im vergangenen Jahr waren es noch 25 Prozent. „Den Älteren, die nicht mit digitalen Geräten groß geworden sind, liegt die Verwendung von Sprachassistenten deutlich näher. Tippen, scrollen und wischen wird eher als umständlich empfunden“, sagte Postbank-Digitalchef Thomas Brosch der Zeitung.
Google Assistent ist beliebtestes Helferlein
Aber auch die jüngere Generation gab an, mit digitalen Helfern zu sprechen. 59 Prozent nutzten diese Unterstützung, im vergangenen Jahr waren es 48 Prozent. Besonders häufig würden Sprachassistenten auch in größeren Familien verwendet werden. 59 Prozent der Haushalte mit mehr als vier Personen griffen auf die Angebote zurück. Auf allein Lebende treffe dies seltener zu.
Der beliebteste digitale Sprachassistent sei der Google Assistent. 23 Prozent gaben an, das System gelegentlich oder sogar intensiv zu verwenden. Amazons Echo-Lautsprecher Alexa verdrängte mit einer 19 prozentigen Nutzungsquote in diesem Jahr Apples Siri mit einem Wert von 15 Prozent auf Platz drei. Darauf folgten Google Home und Microsofts Cortana jeweils mit 13 Prozent.
Sprachassistenten könnten Privatsphäre bedrohen
Jedoch äußerten viele Personen auch Beunruhigung hinsichtlich einer stärkeren Präsenz von Sprachassistenten. Laut einer Umfrage des IT-Dienstleisters Unisys unter mehr als 15.000 Menschen in 15 Ländern sorgt sich jeder zweite um seine Privatsphäre, weil die digitalen Helfer jederzeit zuhören.
Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) hatte im vergangenen Jahr vorgeschlagen, Daten von Smart-Home-Geräten zur Verbrechensaufklärung zu verwenden. Neben Sprachassistenten würden darunter auch internetfähige Fernseher oder Kühlschränke fallen. Das Bundesjustizministerium sah darin keine Hindernisse. Jeder Nutzer sei selbst für seine Datenerfassung verantwortlich. (zit)