PRAG. Die Tschechische Republik will wegen der Coronakrise ihre Landesgrenzen für mehrere Monate geschlossen halten. Laut dem Leiter des tschechischen Coronavirus-Krisenstabs, Roman Prymula, soll die tschechische Grenze für Ein- und Ausreisende mindestens ein halbes Jahr geschlossen bleiben, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf den tschechischen Fernsehsender „Prima“.
Das bedeutet: Ausländer dürfen noch aus-, nicht aber wieder einreisen. Die Maßnahme gilt allerdings nicht für LKW-Fahrer und Berufspendler im Grenzgebiet, die im benachbarten Bayern, Sachsen oder Österreich arbeiten.
Allerdings müssen diese seit dem Wochenende ein entsprechendes Ausweisbuch an der Grenze vorlegen. Darin wird ihre Ein- und Ausreise per Stempel dokumentiert. Bislang hatte eine Bescheinigung des Arbeitgebers ausgereicht, um die Grenze passieren zu können.
Ausgangssperre und Mundschutzpflicht
Tschechien hatte bereits am 12. März wegen des sich ausbreitenden Coronavirus den Ausnahmezustand verhängt und weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen. Seit dem 16. März besteht eine Ausgangssperre und es gilt ein generelles Einreiseverbot. Zahlreiche Grenzübergänge wurden geschlossen.
Staatsbürger und Ausländer mit Aufenthaltsgenehmigung, die nach Tschechien einreisen, werden einer Gesundheitsuntersuchung unterzogen und müssen sich im Anschluß 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben. Außerhalb der Wohnung ist das Tragen eines Mundschutzes Pflicht.
In dem Land gab es bis Sonntag abend nach offiziellen Angaben 1.120 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. 19 Patienten werden auf Intensivstationen behandelt. Am Sonntag vermeldete Tschechien zudem den ersten Corona-Toten. Es handelte sich um einen 95 Jahre alten Mann mit Vorerkrankungen. Die ersten Corona-Infizierten waren am 1. März bestätigt worden. (krk)