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Untersuchung von 800 Instituten: Immer mehr Banken verlangen Negativzinsen für Privatkonten

Untersuchung von 800 Instituten: Immer mehr Banken verlangen Negativzinsen für Privatkonten

Untersuchung von 800 Instituten: Immer mehr Banken verlangen Negativzinsen für Privatkonten

Negativzinsen
Negativzinsen
Negativzinsen: „Inzwischen trifft es immer häufiger auch durchschnittliche Sparer“ Foto: picture alliance/Bildagentur-online
Untersuchung von 800 Instituten
 

Immer mehr Banken verlangen Negativzinsen für Privatkonten

Die Zahl der Banken, die Negativzinsen auf Guthaben von Privatkunden erheben, hat sich in den vergangenen sechs Monaten mehr als vervierfacht. Laut einer neuen Untersuchung verlangen derzeit mindestens 61 Banken und Sparkassen Negativzinsen.
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HEIDELBERG. Die Zahl der Banken, die Negativzinsen auf Guthaben von Privatkunden erheben, hat sich in den vergangenen sechs Monaten mehr als vervierfacht. Laut einer neuen Untersuchung des Heidelberger Vergleichsunternehmens Verivox verlangen derzeit mindestens 61 Banken und Sparkassen Negativzinsen. Verivox analysierte dazu die Tagesgeldkonditionen für Privatkunden von rund 800 Geldinstituten.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuletzt Mitte September 2019 den Einlagenzins gesenkt. Seitdem müssen die Geldhäuser 0,5 Prozent Strafzinsen auf ihre Einlagen bei der Notenbank zahlen. Allein 2020 führten der Recherche zufolge 35 Institute Negativzinsen ein.

Die Zahl der betroffenen Banken dürfte allerdings höher liegen, mahnt der Geschäftsführer von Verivox, Oliver Maier. „Nicht alle Banken veröffentlichen Negativzinsen in ihren Preisaushängen. Einige treffen statt dessen individuelle Vereinbarungen mit ihren vermögenden Kunden.“

Auch Guthaben unter 100.000 Euro betroffen

Nach der Einführung der Strafzinsen waren zunächst lediglich wohlhabendere Kunden davon betroffen. Dazu zählten Personen mit einem Guthaben von mehr als 100.000 Euro. „Doch diese Bastion ist gefallen. Inzwischen trifft es immer häufiger auch durchschnittliche Sparer“, kritisiert Maier. Derzeit würden bei zehn Banken die Freibetragsgrenzen bei unter 100.000 Euro liegen. Zwei von ihnen erheben demnach Negativzinsen auf das gesamte Guthaben.

Das Instrument der Strafzinsen hatte der ehemalige EZB-Chef Mario Draghi erstmals eingesetzt. Bei seiner Entscheidung im vergangenen Jahr, die Anleihekäufe nach einer Pause wieder aufzunehmen, setzte sich Draghi auch über den Rat des EZB-Expertengremiums hinweg.Während Verfechter einer konservativen und klassisch liberalen Geldpolitik Draghi heftig kritisierten, zeichnete ihn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstkreuz aus.

Finanzanalysten rechnen damit, daß die Phase der Negativzinsen unter EZB-Präsidentin Christine Lagarde anhalten wird. Auch sie stellte jüngst beispielsweise Anleihenkäufe in Aussicht. (ls)

Negativzinsen: „Inzwischen trifft es immer häufiger auch durchschnittliche Sparer“ Foto: picture alliance/Bildagentur-online
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