KÖLN. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) warnt vor einem Insektensterben durch Windräder. Jährlich verenden laut einer Modellrechnung des Instituts aus diesem Grund 1.200 Tonnen Insekten beziehungsweise fünf bis sechs Milliarden, berichtet agrar heute. Basis der Berechnungen sind Zahlen von 2017.
Bisher nahmen Experten an, daß sich Windparks und Insekten – anders als Vögel – nicht in die Quere kommen. Die DLR-Forscher fanden nun aber heraus, daß große Mengen an Insekten vor der Eiablage hohe Luftströmungen suchen, um sich dort vom Wind zu ihren Brutplätzen treiben zu lassen. Dadurch kommen sie in das Einzugsgebiet der Rotorblätter und werden geschreddert. Eine Erholung der Insektenpopulation sei deswegen gefährdet.
Aber auch auf die Effizienz der Windräder haben die an den Rotorblättern kleben bleibenden Insekten offenbar Auswirkungen. Die Forscher sprechen von Leistungsverlusten von bis zu 50 Prozent. Das Ergebnis der Studie ist, daß es ein Fehler war, vor 30 Jahren kein entsprechendes Gutachten in Auftrag gegeben zu haben. Dies soll laut den Erkenntnissen der Studie nun nachgeholt werden. (tb)