KARLSRUHE. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen islamische Geistliche wegen Verdachts auf Spionage eingestellt. Gegen sieben von ihnen kann wegen Verfahrenshindernissen nicht weiter ermittelt werden – sie haben Deutschland verlassen und halten sich an unbekannten Orten auf, teilte die Anklagebehörde am Mittwoch mit.
Bei fünf Verdächtigungen sah die Bundesanwaltschaft von der Verfolgung wegen Geringfügigkeit ab, gegen weitere sieben Geistliche wurden die Ermittlungen mangels Tatverdachts eingestellt.
Spionageverdacht besteht weiterhin
Die neunzehn Imame aus Ditib-Moscheen hatten unter Verdacht gestanden, nach Aufforderung des türkischen Präsidiums für Religionsangelegenheiten Anhänger der Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen ausgespäht und diese Informationen dem türkischen Generalkonsulat in Köln übermittelt zu haben.
Unabhängig von diesem Fall ermittelt die Bundesanwaltschaft jedoch nach wie vor gegen den türkischen Geheimdienst MIT. Die Behörde vermutet nach wie vor, daß angebliche Anhänger der Gülen-Bewegung in Deutschland ausspioniert wurden. (ha)