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Wirtschaftsinstitut: Gutachten: Staat profitiert von kinderreichen Familien

Wirtschaftsinstitut: Gutachten: Staat profitiert von kinderreichen Familien

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Familie
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Mutter mit drei Kindern Foto: dpa
Wirtschaftsinstitut
 

Gutachten: Staat profitiert von kinderreichen Familien

Eine verstärkte Unterstützung für Mehrkindfamilien durch die Politik kann sich für den Staat finanziell rechnen. Das geht aus einem Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln hervor, das am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach empfangen Familien mit drei oder mehr minderjährigen Kindern in aller Regel weniger Unterstützungsleistungen vom Fiskus.
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BERLIN. Eine verstärkte Unterstützung für Mehrkindfamilien durch die Politik kann sich für den Staat finanziell rechnen. Das geht aus einem Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln hervor, das am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach empfangen Familien mit drei oder mehr minderjährigen Kindern in aller Regel weniger Unterstützungsleistungen vom Fiskus, als sie im Laufe des Lebens durch Steuern und Abgaben letztendlich wieder in diesen einzahlen.

So ergebe sich einer Modellrechnung zufolge etwa „ein positiver gesamtfiskalischer Effekt“ in Höhe von 58.700 Euro, wenn sich eine vierköpfige Familie mit mittlerem Einkommen für ein weiteres Kind entscheide und dieses einen mittleren Bildungsabschluss erreiche. Einzig wenn das Kind keinen berufsqualifizierenden Abschluss erziele, entstehe ein negativer Fiskalbeitrag.

Das Gutachten war vom Verband kinderreicher Familien in Auftrag gegeben worden. Dessen Vorsitzende Elisabeth Müller nannte die Veröffentlichung der neuen Erkenntnisse „ein klares Plädoyer“ für mehr Familienförderung. Auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT zeigte sich die sechsfache Mutter jedoch skeptisch, ob das Thema bereits im nächsten Bundestag eine deutlich größere Rolle spielen werde. Sie freue sie sich „über jeden Fortschritt“, der erzielt werden könne. Immerhin fände sich ein Teil der Forderungen ihres Vereins, wie etwa die Einführung eines Familiensplittings, inzwischen in den Wahlprogrammen einiger Parteien wieder.

Kinderreiche von der Politik vernachlässigt

Der Bundestagsabgeordnete Martin Patzelt (CDU), Mitglied im Familienausschuß, bedauerte in einer Stellungnahme, daß das Thema den Bundestag in den vergangenen vier Jahren „sehr wenig interessiert“ habe. Die Mehrkindfamilie sei „für die Zukunft unseres Volkes“ von großer Bedeutung. Man benötige objektive Datenlagen, um die Thematik stärker ins politische Bewusstsein zu rücken.

Der Studie zufolge gibt es in Deutschland derzeit rund 893.000 Mehrkindfamilien. Besonders häufig entscheiden sich demnach jene Bürger für mehr als zwei Kinder, die selbst in einer kinderreichen Familie aufgewachsen sind. Mittelständler gründen am seltensten eine große Familie. Rund 50 Prozent der Familien mit drei oder mehr Kindern haben laut IW Köln einen Migrationshintergrund. (ser)

Mutter mit drei Kindern Foto: dpa
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