Dienstag, 7. April 2015
Verkehrte Wirklichkeit: Das einzige Mal, daß die „Zivilgesellschaft“ marschiert, sind die traditionellen „Ostermärsche“. Dort kamen gestern bundesweit bis zu 10.000 Menschen auf die Straße. Auf dem Osterspaziergang von Pegida in Dresden waren es offenkundig mindestens 10.000 – doch die Medien verschweigen die Demonstration einfach. Wo doch über die Zahlen berichtet wird, ist in verlogener Manier von „einigen Tausend“ die Rede, während bei den Gegendemonstranten stolz die Zahl von 3.000 Menschen zitiert wird. Wenn das politisch-korrekte Jonglieren mit den Teilnehmerzahlen nicht Ausdruck einer verlogenen Medienlandschaft ist, was dann?
Sonnabend, 11. April 2015
Die Berliner Zeitung warnt in einer Überschrift: „Haßprediger auf Deutschland-Tour“. Natürlich geht es nicht um islamistische Prediger, sondern um den Auftritt von Geert Wilders in Dresden. Wilders, so wird unterstellt, inszeniere in seinen Reden eine „Atmosphäre der Deportation“, beispielsweise gegenüber Marokkanern. Und überall ist die Rede von Morddrohungen gegen Bürgermeister und Landräte, die sich für Flüchtlinge einsetzen.
Wie friedlich dagegen die Antifa, die vor Jahren gegen die Moscheebau-Gegner in Pankow-Heinersdorf demonstrierte. Der RBB sendete in seinen Abendnachrichten damals die Bilder von einer „friedlichen Demonstration“ der Zivilgesellschaft gegen die fremdenfeindliche Stimmung der Anwohner. Tatsächlich hatte der Schwarze Block vor den Wohnhäusern der führenden Moscheebau-Gegner jeweils eine Versammlung abgehalten, bei der Name und Hausnummer des Betreffenden über Megaphon verlesen wurde, woraufhin die aufgehetzte Meute im Chorus skandierte: „Ein Baum, ein Strick, ein Nazi-Genick.“ – In der Tat: Wehret den Anfängen …
Sonntag, 19. April 2015
Später Blick in die Jauch-Grube der ARD: Ein gewisser Harald Höppner aus Brandenburg entert die Talkshow. In seiner moralischen Intransigenz, seiner Gestik und auch in seinem Aussehen erinnert er mich unwillkürlich an den ehemaligen Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts Reinhard Höppner, als wäre er dessen Sohn. Unter seiner plötzlichen Regie läßt er das gesamte Publikum zu einer Schweigeminute aufstehen. Das ist die unverhofft eingetretene Geiselhaft der von unserer Politik blindlinks exekutierten „Migrationspolitik“.
Für einen Moment muß ich laut auflachen, als sich dieser – als Ankläger aufspielende – Harald Höppner damit brüstet, mit seinem selbstfinanzierten Schiff „Sea Watch“ im Mittelmeer den Flüchtlingen den Weg nach Europa sicherzustellen – hatte doch der Bericht in der Jauch-Sendung zunächst die Familie Höppner in ihrem Haus gezeigt. Da wäre nämlich der richtige Platz, um der angemahnten Verantwortung gerecht zu werden: mit der Unterbringung der nach Europa gelotsten Flüchtlinge.
In den nachfolgenden „Tagesthemen“ spricht der Kommentator von einer „Schande für Europa“ und fordert sichere Wege nach Europa für alle Mühseligen und Beladenen, die wir gefälligst zu erquicken haben – frei nach dem Motto: „Erleben Sie Europa, solange es noch lebt“ – ach, wie sicher war noch die Seefahrt zu Zeiten der Neuen Deutschen Welle. Ein populäres Lied wie „Ein Treetboot in Seenot“ gehört vermutlich auf den Index. – In der Schule zu DDR-Zeiten, Ende der siebziger Jahre, wollten meine Klassenkameraden immer das mir eher sinnlos erscheinende Spiel „Schiffe versenken“ austragen – ich weiß gar nicht mehr, wie das ging. Wahrscheinlich auch besser so. Denke, daß das jetzt ebenfalls stehen sollte.
Montag, 20. April 2015
Der Sprecher des Bündnisses „Borderline Europe“ Elias Bierdel klagt im Deutschlandfunk die Asylpolitik der EU an. Beispielhaft heißt es auf der Homepage des Vereins, der 2012 den Aachener Friedenspreis erhielt: „Die EU tötet Flüchtlinge: Fähren statt Frontex!“ Insgesamt seien in den vergangenen Jahren insgesamt 25.000 Menschen auf dem Weg von Afrika nach Europa im Meer ertrunken. Europa, so klagt er im Deutschlandfunk, führe eine „Abwehrschlacht“ – und ich frage mich: Soll das eine Analogie sein, um uns einzutrichtern, daß jeder Widerstand gegen die „Asylantenflut“ sinnlos sei? Diese zynische Bezugnahme auf das Ende des Zweiten Weltkrieges.
Im Anschluß-Interview sekundiert Alexander Graf Lambsdorff, mittlerweile stellvertretender EU-Parlamentspräsident, und übernimmt Floskeln wie „Schande für Europa“ – Deutschland allein, so ist zu folgern, hat wohl schon zu viel Schande auf sich genommen.
Spiel, Satz, Sieg für Rußland. Zum Ausscheiden Deutschlands im Halbfinale des Federation Cups in Sotschi erklärt Andrea Petkovic, die Russen hätten „verdient“ gewonnen, weil sie „mit mehr Aggressivität gespielt haben“. Denke daraufhin, daß nicht nur das Private, sondern womöglich auch alles Sportliche politisch ist.
Die Abschiedsformel des Deutschlandfunk-Magazins „Europa heute“, so meine Träumerei, wird eines Tages anders sein: Statt „Das war ‘Europa heute’“, wird der Moderator am Ende sagen: „Das war Europa – heute, und in den kommenden Sendungen geht es nur noch um Deutschland.“